Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Putins Reaktion auf Trumps Angebot erwartet
Nach den Verhandlungen mit Trumps USA scheint eine Waffenruhe zum Greifen nah. Wie reagiert Russland? Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Das Wichtigste in
diesem Live-Ticker
- Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Trump will bald mit Putin sprechen – Donald Trump will Verhandlungen im Ukraine-Krieg voranbringen
- Ukraine-Krieg: Russland will mit USA reden – Wie reagiert Wladimir Putin auf das Angebot zur Waffenruhe?
Kiew/Moskau – Nach dem grundsätzlichen Ja der Ukraine zu einer 30-tägigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg richten sich die Erwartungen jetzt an Moskau. „Der Ball liegt nun in ihrem Feld“, sagte US-Außenminister Marco Rubio in Richtung Kreml. Er und seine Delegation hatten zuvor mit ukrainischen Vertretern in der saudischen Hafenstadt Dschidda über den Eintritt in einen Friedensprozess gesprochen.
In den vergangenen Tagen hatten die USA die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew massiv unter Druck gesetzt – vor allem mit einem zeitweisen Stopp von Waffenlieferungen. Auch wichtige Aufklärungsdaten wurden nicht mehr an die Ukraine weitergeleitet, die sich seit drei Jahren gegen eine Invasion Russlands verteidigt. Nach dem Einverständnis der Ukraine zu einer Waffenruhe lief noch in der Nacht die US-Militärhilfe sofort wieder an, wie der Vizechef der ukrainischen Präsidialkanzlei, Pawlo Palissa, mitteilte.
Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Trump will bald mit Putin sprechen
US-Präsident Donald Trump sagte, hoffentlich werde auch Russlands Präsident Wladimir Putin dem Vorschlag für eine Feuerpause zustimmen. „Wir wollen diesen Krieg hinter uns bringen.“ Die US-Delegation werde schon „heute und morgen“ Gespräche mit Russland führen. Und Trump selbst wolle schnell mit Putin reden – vielleicht noch diese Woche.
Trump will ein schnelles Ende des Ukraine-Kriegs erzwingen, der seit mehr als drei Jahren andauert und Zehntausende Menschen das Leben gekostet hat. Allerdings setzt Trump bisher vor allem Kiew unter Druck. Gegenüber dem Aggressor Russland tritt er weit weniger fordernd auf.
Selenskyj lobt Vorschlag zur Waffenruhe im Ukraine-Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte den Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg einen positiven Schritt. „Nun liegt es an den Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen, dasselbe zu tun. Wenn Russland zustimmt, wird die Waffenruhe sofort in Kraft treten“, schrieb er auf X. Der Vorschlag der US-Politik umfasst nach Selenskyjs Worten nicht nur Luftangriffe mit Raketen, Drohnen und Bomben sowie Angriffe vom Schwarzen Meer, sondern die gesamte Frontlinie. Neben dem Vorschlag einer Waffenruhe soll Washington gegenüber Moskau auch die Frage von Sicherheitsgarantien für die Ukraine anbringen.
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Ukraine-Krieg: Russland will mit USA reden
Moskau verfolgte die Ukraine-Verhandlungen in Dschidda aufmerksam, äußerte sich aber nicht zu den Ergebnissen. Kontakte zu den USA in den nächsten Tagen seien aber nicht ausgeschlossen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Bislang hat Russland alle Vorschläge einer Waffenruhe abgelehnt. Die Ukraine würde eine solche Atempause nur nutzen, um ihre Kräfte aufzustocken, lautet die Begründung. Dies gilt natürlich umgekehrt auch für Russland, dessen Truppen Militärexperten zufolge ebenfalls unter Erschöpfung leiden.
Verhandlungen über Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Russland bleibt bei Maximalforderungen
Moskau ist bei den Verhandlungen im Ukraine-Krieg bislang bei seinen Maximalforderungen geblieben. Es hält etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt und fordert weitere Gebiete, die es als sein eigen betrachtet. Auch will es die politische Kontrolle über eine Restukraine. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti schrieb, dass die gemeinsame amerikanisch-ukrainische Erklärung nicht auf die Frage von Gebieten oder Grenzen eingehe. „Diese Abwesenheit ohne eine Erwähnung bedeutet eins: Kiew hat verstanden, dass es sich mit den territorialen Änderungen abfinden muss.“
Der ukrainische Präsident Selenskyj ging nicht auf den verdeckten Punkt ein, dass sein Land mit einem Einfrieren der gegenwärtigen Frontlinie von einer Wiedereroberung der von Russland im Ukraine-Krieg besetzten Gebiete abrückt. Rubio hatte vor dem Treffen in Dschidda gesagt, dies sei ohnehin in einer absehbaren Zeit nicht möglich.
Europäer fordern Putins Zustimmung zu Waffenruhe: „Wichtiger Moment für Frieden in der Ukraine“
Der britische Premierminister Keir Starmer forderte Russland zur Zustimmung zu einer Feuerpause im Ukraine-Krieg und einem „Ende der Kämpfe“ auf. „Wie sowohl die amerikanische als auch die ukrainische Delegation gesagt haben, liegt der Ball nun im russischen Feld“, sagte Starmer. „Dies ist ein wichtiger Moment für den Frieden in der Ukraine.“
Auch Außenministerin Annalena Baerbock schrieb mit Blick auf mögliche Waffenruhe und weitere Verhandlungen auf X von einem Wendepunkt. „Es liegt nun an Russland, seinen Angriffskrieg zu beenden.“
In Paris wollen am Mittwoch die Verteidigungsminister der Fünfer-Gruppe wichtiger Nato-Staaten über die weitere Unterstützung der Ukraine beraten. Außerdem soll es bei dem Treffen der Vertreter aus Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Großbritannien um die Stärkung der europäischen Verteidigung gehen, wie das französische Verteidigungsministerium mitteilte. Der ukrainische Verteidigungsminister soll per Video zugeschaltet werden. (red mit Agenturen)