Biden soll angeblich Harris‘ Kampagne behindern – „Glaube nicht, dass es Zufall ist“
Die Republikaner um Donald Trump streuen böse Gerüchte: US-Präsident Joe Bidens wünsche Kamala Harris für die US-Wahl eine Niederlage.
Washington, D.C. – Die US-Wahl 2024 rückt näher – und damit auch üble Tricks und teils Falschnachrichten, mit denen die Republikaner auf ihre Gegner von den Demokraten losgehen. Erst kürzlich äußerte ein Trump-Vertrauter den Verdacht, Harris höchstpersönlich steuere den Hurrikan Milton. Jetzt liefert der republikanische Politiker Newt Gingrich, einst Sprecher des US-Repräsentantenhauses, weiteren Nährboden für wirre Spekulationen: US-Präsident Joe Biden würde den Wahlkampf von Kamala Harris absichtlich behindern.
„Glaube nicht, dass es Zufall ist“: Republikaner verbreitet wirre Theorie über Biden und Harris
Gingrich sagte in einem Interview, dass die Bidens möglicherweise versuchen, Harris‘ Kampagne zu schwächen. Damit wolle sich der amtierende US-Präsident sein Vermächtnis sichern als der einzige Präsident, der Donald Trump jemals besiegt hat. „Ich denke, das, was er in den letzten zehn Tagen getan hat, um sie zu untergraben, ist ziemlich erstaunlich, und ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist“, sagte Gingrich laut Berichten mehrerer US-Medien in der Sendung „2Way Tonight“ im US-Fernsehen.
Der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses sagte im TV, er habe „als Historiker und gelegentlicher Romanautor“ das Gefühl, dass Joe und Jill Biden „sich irgendwann in den letzten zwei Wochen angesehen und gedacht haben: ‚Wäre es nicht ein großartiges Vermächtnis, wenn Joe der einzige wäre, der Trump jemals besiegt?‘“ Gingrich fuhr über US-Präsident Biden fort: „Und ich finde, was er in den letzten zehn Tagen getan hat, um sie zu unterminieren, ist ziemlich erstaunlich, und ich glaube nicht, dass es ein Zufall war.“

Biden „hasst Kamala Harris“, behauptet auch Trump vor der US-Wahl
Wie genau er zu dieser Auffassung gelangt, wurde nicht weiter ausgeführt und Gingrich lieferte für seine Behauptung keine Belege. Offenbar dienen die Behauptungen dem Zweck, kurz vor der US-Wahl Spannungen innerhalb der demokratischen Partei zu säen und bei den Wählern Zweifel zu schüren.
Auch Trump und anderer seiner Verbündeten haben schon angedeutet, Joe Biden hege Groll gegen Kamala Harris, nachdem er dazu gedrängt worden war, seine Kandidatur für die US-Wahl zurückzuziehen. Donald Trump behauptete kürzlich bei einer Kundgebung in Nevada über Biden: „Er hasst Kamala mehr als mich, und das will was heißen.“
Tatsache ist, dass Kamala Harris zuletzt im Wahlkampf gegen Donald Trump strauchelte. Ein Beispiel: Als sie einem Interview im Sender ABC gefragt wurde, was sie anders getan hätte als Biden, antwortete sie lediglich: „Mir fällt nichts ein.“ Daraufhin hagelte es Kritik, dass sie sich nicht ausreichend von Bidens Politik abgrenzt.
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Harris schwächelt im US-Wahl gegen Trump – In Umfragen verliert sie an Boden
Patzer bei öffentlichen Auftritte wie diese haben der Demokratin im Wahlkampf nicht geholfen, wie Umfragen zur US-Wahl zeigen. Aktuelle Umfragewerte zeigen, dass Harris zwar national leicht vor Trump liegt, in wichtigen Swing-Staaten jedoch an Boden verliert. Laut FiveThirtyEight liegt Harris im nationalen Durchschnitt 2,5 Prozentpunkte vor Trump, während sie in drei entscheidenden Bundesstaaten nur einen Punkt Vorsprung hat.
Die Republikaner nutzen diese Unsicherheiten vor der US-Wahl aus, indem sie Harris mit der aktuellen Regierungspolitik von Biden in Verbindung bringen, die in Teilen der Wählerschaft unpopulär ist. Trump schreckt zudem auch vor irrationalen und Angst machenden Behauptungen nicht zurück. Zum Beispiel sprach er jetzt von Migranten als „Wilde“ und „Tiere“, die er nach der US-Wahl massenhaft mit einer großangelegten Operation abschieben lassen werde.