Deutschlandweit die meisten Erststimmen: Was Dorothee Bär von der CSU über ihr Ergebnis denkt

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Dorothee Bärsitzt im Plenarsaal im Bundestag. Auch für die neue Legislaturperiode wurde sie wiedergewählt. © Britta Pedersen/dpa

Die CSU-Politikerin Dorothee Bär gewinnt 50,5 Prozent der Erststimmen in ihrem Wahlkreis Bad Kissingen. Damit ist sie deutsche Spitzenreiterin. Über mögliche Gründe der hohen Zustimmung.

Bad Kissingen – Dorothee Bär hat die meisten Erststimmen in ganz Deutschland gewonnen. 50,5 Prozent gingen an die CSU-Politikerin des Wahlkreis Bad Kissingen, wie aus den Zahlen der Bundeswahlleiterin hervorgeht. Rund 87.000 Menschen setzten ihr Erststimmen-Kreuz bei der 46-Jährigen. Mit 14,5 Prozent folgt die SPD, die Grünen erreichten 6,1 Prozent. Die AfD stellte im Wahlkreis Bad Kissingen keinen Direktkandidaten auf – die Partei verpasste die Anmeldefrist. Wie sich Dorothee Bär den Erfolg erklärt und ob das Ausbleiben des AfD-Direktkandidaten ihr in die Karten spielte.

Bär Direktkandidatin für den Wahlkreis Bad Kissingen: Umfasst drei Landkreise

Die Diplom-Politologin ist seit 2002 Mitglied des Bundestags, 2009 konnte sich die dreifache Mutter erstmals ein Direktmandat für den Stimmkreis Bad Kissingen sichern. Ihr Wahlkreis zeichnet sich vor allem durch seine Größe aus, er umfasst drei Landkreise: Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge. Die verheiratete Politikern lebt seit ihrer Kindheit in ihrem Wahlkreis, er liege ihr ganz besonders am Herzen, wie sie im Gespräch mit der Redaktion schildert.

Bär lässt SPD-Direktkandidatin hinter sich: Gründe ihrer hohen Zustimmungswerte

Ihre hohen Zustimmungswerte erklärt sich die Fränkin mit dem Wunsch nach einem Politikwechsel. „Die Menschen wollen spürbare Veränderungen“, sagt Bär. Es gebe viele drängenden Herausforderungen, welche die Politik angehen müsse. Die Themen Wirtschaft, Migration sowie die innere und äußere Sicherheit ständen an erster Stelle. Mit dem Ergebnis konnte Bär an der SPD-Direktkandidatin des Wahlkreis Sabine Dittmar vorbeiziehen. Die Ärztin bekam 14,5 Prozent der Erststimmen und wird über die SPD-Landesliste in den Bundestag einziehen.

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Wahlkreis Bad Kissingen: AfD verpasst Frist für Direktkandidaten

Die AfD stellte bei der Bundestagswahl keinen Direktkandidaten auf. Die Partei habe die Anmeldefrist bei der Kreiswahlleitung verpasst, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet. Ob das Ausbleiben des Direktkandidaten Bär zum Erfolg verholfen hat, bleibt ungewiss. AfD-Bezirksvorsitzenden Richard Graupner sieht einen klaren Zusammenhang, wie er gegenüber der SZ schildert. Bär kann laut eigener Aussage „den direkten Einfluss nicht abschließend beziffern“. Sie habe sich aber immer stark von der AfD distanziert. Die AfD konnte sich im Wahlkreis Bad Kissingen 23 Prozent der Zweitstimmen sichern.

Bär hätte Ergebnis gerne mit verstorbenen Vater geteilt

Über die Gründe des hohen Erststimmenanteils kann nur gemutmaßt werden. Bär hat sich auf alle Fälle „ehrlich gefreut“. „Der erste Gedanke ging an meinen Vater, den ich leider vor drei Jahren gehen lassen musste“, sagt die 46-Jährige im Gespräch. Das Ergebnis hätte sie gerne mit ihm geteilt, er habe sich immer für Politik interessiert.

Mit ihren 50,5 Prozent an Erststimmen wird die CSU-Politikerin für eine neue Wahlperiode nach Berlin gehen. Das Ergebnis bedeutet aber nicht nur eine hohe Zustimmung im Wahlkreis, sondern auch viel Verantwortung. Dieser gerecht zu werden, steht nun erneut auf der Agenda.

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