Schützt Intervallfasten vor Demenz? Studie liefert neue Erkenntnisse
Intermittierendes Fasten soll beim Abnehmen helfen – und vor Alzheimer schützen. Hinweise liefert eine aktuelle Studie.
Intervallfasten soll nicht nur beim Abnehmen helfen. Das intermittierende Fasten, welches auf dem Abwechseln von Essens- und Fastenphasen beruht, soll auch die Symptome verschiedener Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden verlangsamen oder sogar umkehren. Forscher der Universität von Kalifornien fanden nun in einer aktuellen Studie heraus, dass die beliebte Ernährungsweise möglicherweise das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, beeinflussen könnte. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Cell Metabolism veröffentlicht.
Intervallfasten bei Demenz: Alzheimer-Patienten könnten profitieren

Rund 1,8 Millionen Menschen leben laut dem Robert-Koch Institut (RKI) in Deutschland mit der Diagnose Demenz. Viele leiden an der häufigsten Unterform Alzheimer. Obwohl Wissenschaftler seit Jahrzehnten versuchen, die Wirkungsmechanismen und Ursachen der Krankheit zu ergründen, ist die Entstehungsursache von Alzheimer immer noch unklar. Forscher der Universität von Kalifornien in San Diego haben nun neue Erkenntnisse zur Entstehung von Alzheimer veröffentlicht. Demnach kann intermittierendes Fasten helfen, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen.
Das Team um Daniel Whittaker fand heraus, dass das Essen in einem 10-stündigen Zeitfenster die kognitiven Funktionen verbessern und die Ansammlungen von Amyloid-Proteinen verringern kann. Bekannt ist, dass Eiweißablagerungen von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen bei der Entstehung und dem Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit eine entscheidende Rolle spielen.
Schlaf-Wach-Rhythmus bei Alzheimer-Patienten verschoben
Bei vielen Alzheimer-Patienten ist die „innere Uhr“, auch zirkadianer Rhythmus genannt, verschoben. Dies könnte bei der Entstehung von Demenz eine entscheidende Rolle spielen. Der zirkadiane Rhythmus ist die innere Uhr, die unseren Tagesablauf in 24 Stunden einteilt und in Schlaf- und Wachphasen unterteilt. Rund 80 Prozent der Betroffenen leiden an Schlafproblemen, Schlafstörungen und kognitiven Problemen während der Nacht, wie Focus Online berichtet.
Meine News
Den Schlaf-Wach-Rhythmus und somit die zirkadiane Uhr durch intermittierendes Fasten zu verbessern, könnte eine neue Möglichkeit sein, die Alzheimer-Symptomatik zu behandeln. Beim Intervallfasten folgt man einem vorgegebenen Fasten-Rhythmus. Während manche Menschen nur an zwei Tagen in der Woche fasten, verzichten andere täglich für ein paar Stunden auf Nahrung. Die Forscher testeten dies an Mäusen, die täglich nur innerhalb eines Zeitfensters von sechs Stunden Nahrung erhielten. Den Rest des Tages mussten sie ohne Futter auskommen. Übertragen auf den Menschen würde dies einem Fastenzeitraum von 14 Stunden gleichkommen.
Studie an Mäusen: Alzheimer senkt Risiko für Alzheimer
Das Ergebnis: Die Mäuse, die zeitlich begrenzt fressen durften, zeigten bessere kognitive Resultate, schliefen besser und hatten einen verbesserten Schlaf-Rhythmus. Die Forscher beobachteten bei den Mäusen zudem Veränderungen im Gehirn. Sie stellten fest, dass sich die Menge des Amyloid-Proteins verringerte sowie Gene, die mit Alzheimer in Zusammenhang stehen, weniger ausgeprägt waren.
Ob sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, müssen zukünftige Studien noch nachweisen. Die Autoren sind allerdings optimistisch. „Wenn wir unsere Ergebnisse beim Menschen reproduzieren können, könnte dieser Ansatz eine einfache Möglichkeit sein, das Leben von Alzheimer-Patienten und denjenigen, die sie pflegen, drastisch zu verbessern“, erklärt Autorin Paula Desplats in einer Pressemitteilung der Universität.