Gemeinde rüstet sich für Investitionen

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Interessierter Austausch: Vor den Berichten war Zeit für Gespräche. Hier Zweiter Bürgermeister Franz Demmelmeier mit Bürgern. © STEFAN SCHWEIHOFER

2025 wird die Gemeinde viel gefordert – darauf gab Bürgermeister Leonhard Wöhr bei der Bürgerversammlung in Weyarn einen Überblick. Auch die Betreuung von Grundschülern und Wege ins Wohneigentum waren dabei Thema.

Weyarn – Nachmittagsbetreuung der Grundschulkinder, Schutzmaßnahmen vor Sturzfluten und die Frage, wie ein Einheimischenprogramm wieder funktionieren kann – das sind Themen, welche die Gemeinde Weyarn im kommenden Jahr viel beschäftigen werden. 2025 wird außerdem Spatenstich für das Projekt ambulant betreutes Wohnen im Ortskern sein, und vielleicht startet sogar der Bau von Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn. Über diese und andere Themen gab Bürgermeister Leonhard Wöhr (CSU) einen Überblick bei der Bürgerversammlung im Landgasthof Neukirchen. Geschäftsführerin Christel Altenweger und Katja Klee vom Mitmachamt berichteten außerdem über Finanzen und Bürgerbeteiligung.

Letztere ist in Weyarn außergewöhnlich hoch, dennoch war die Zahl der Besucher sehr überschaubar. Oder vielleicht gerade deshalb, weil sich die Bürger der Klostergemeinde vielfältig einbringen können und gut informiert sind. Eine Neuigkeit hatte Wöhr dennoch mitgebracht. Der Radweg Weyarn-Miesbach, dessen Teilstück von Kleinpienzenau nach Thalham praktisch fertig ist, wird von Thalham voraussichtlich in Richtung Stürzlham fortgesetzt. Wie der Weg konkret verlaufen kann, hängt auch von der Beurteilung durch die Untere Naturschutzbehörde ab. „Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass er nicht entlang der Staatsstraße gebaut werden kann“, berichtete Wöhr. Er hoffe, dass möglichst bald Ergebnisse vorliegen. Für die Strecke von Pienzenau nach Miesbach sind noch Grundstücksverhandlungen nötig – in beiden Kommunen.

Betreuung von Grundschülern großes Thema

Ein großes Thema wird 2025 die Betreuung der Grundschulkinder an den Nachmittagen und in den Ferien sein. Zum Start des Schuljahres 2025/26 ist diese für die ersten Klassen verpflichtend, in den Folgejahren kommt je eine Klasse hinzu. Ein Sonderausschuss des Gemeinderats soll sich mit dem Thema befassen, kündigte Wöhr an. „Wir werden bauliche Anforderungen bekommen, um diese Betreuung gewährleisten zu können.“ Die Gemeinde werde dafür Schulden aufnehmen müssen, erklärte Wöhr. Geschäftsführerin Altenweger bestätigte das in ihrem späteren Bericht. Sie nannte aber auch die aktuelle Verschuldung der Gemeinde: 163,28 Euro pro Bürger zum Jahresende 2023. Kein Grund also zur Beunruhigung. „Das sieht in etlichen Gemeinden ganz anders aus“, sagte Altenweger.

Zum Thema Schutz vor Sturzfluten berichtete Wöhr, dass im ersten Quartal 2025 eine Bestandsanalyse des beauftragen Ingenieurbüros vorliegen werde.  Die Bürger will er dann in einer öffentlichen Versammlung informieren. Dabei machte er bereits deutlich, dass sicher nicht alle empfohlenen Maßnahmen umgesetzt werden können.

Wege ins Wohneigentum gesucht

Nach neuen Wegen will die Gemeinde suchen, um weniger begüterten Einheimischen zu Wohneigentum verhelfen zu können. Hier hatte der Gemeinderat die Hoffnung, dass die Bodenrichtwerte, die dabei eine Rolle spielen, heuer zurückgehen. Sie seien zwar gefallen, erklärte Wöhr, „aber nur minimal“. Um wie bisher Grundstücke in Erbpacht zu vergeben, die sich Bürger mit geringerem Einkommen leisten können, reiche das nicht. „Wir brauchen also alternative Lösungen.“

Zum Planfeststellungsverfahren für den Lärmschutz an der Autobahn hatte der Bürgermeister eine Auskunft von der Regierung von Oberbayern eingeholt, die er im Wortlaut verlas. Aus dem Schreiben geht hervor, dass die Autobahn GmbH an der technischen Planung arbeite. Noch heuer soll es einen Termin mit Grundstücksbesitzern geben, die geänderten Planunterlagen müssen anschließend nochmals bewertet werden. Mit der Fertigstellung sei frühestens im zweiten Quartal 2025 zu rechnen. „Der Trichter verengt sich, aber es geht zäh voran, kommentierte Wöhr. „Man braucht Geduld.“

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