Kommentar: Noch nie so auf Augenhöhe wie heute

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Aufgrund der Altrechte entnimmt die Landeshauptstadt München ohne weitere Genehmigungen ihr Trinkwasser aus der Reisachfassung. © Thomas Plettenberg

Die Petenten aus dem Landkreis Miesbach bringen die dritte berücksichtigte Petition in den Bayerischen Landtag ein, und im Miesbacher Stadtrat erntet der Bürgermeister Kritik. Dabei stärken die die Position der Betroffenen. Ein Kommentar von Merkur-Redakteur Dieter Dorby.

Da schau her: München und Miesbach sind gar nicht so verschieden. Viele ihrer Stadträte haben den überaus komplizierten Kern im Streit ums Trinkwasser aus dem Mangfalltal nicht wirklich durchdrungen. Im Gegensatz zu Miesbach stellen sich die Münchner aber loyal hinter ihren OB – egal wie groß der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen ist.

Der Wunsch, den Streit zügig mit einem Deal zu beenden, ist nachvollziehbar. Aber das Verfahren führt das Landratsamt Miesbach, und weder die SWM noch die Stadt Miesbach können per Deal irgendetwas abkürzen. Und selbst wenn: Was wäre ein Anerkennen der Altrechte wert?

Lesen Sie auch den Bericht zum Kommentar: Vorwürfe für erfolgreiche Petition

Die Krux gerade an langfristigen Deals ist, dass ihre Qualität schnell umstritten ist. Was heute gut ist, mag in 15 Jahren ein Nachteil sein. Belastbare Klarheit bietet eine gerichtliche Entscheidung. Diese ist nun greifbar – die Betroffenen im Kreis Miesbach waren noch nie so sehr auf Augenhöhe mit München wie jetzt. Das haben die Petitionen geschafft, nicht die gescheiterten Verhandlungsversuche der vergangenen Jahrzehnte.

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