In Kempten gingen 1.750 Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße
Kempten – Am gestrigen Donnerstagabend zogen 1.750 Menschen durch die Kemptener Innenstadt, um gegen die AfD und den zunehmenden Rechtsextremismus zu demonstrieren.
„Alle zusammen gegen den Faschismus“ skandierten Kinder, Ältere, Erwachsene und Jugendliche: Das Publikum auf der von „Kempten gegen rechts“ organisierten Demo war bunt. „Diesmal schweigen wir nicht“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“ war zum Beispiel auf den zahlreichen Plakaten zu lesen.
Aber zur Abwechslung einmal auf eine Demo zu gehen, reiche nicht aus, sagte eine Sprecherin von „Kempten gegen rechts“ in ihrer Rede. „Der antifaschistische Kampf muss täglich ausgefochten werden – am Stammtisch, in der Arbeit, in der Familie“, forderte sie. Auch es sei es nicht mit einem Verbot der AfD getan. Unsoziale Politik sei der Nährboden für die AfD, so ihre Analyse.
Auch Christioph Gänsheimer, Kaufbeurer Stadtrat von „Die Linke“, der ebenfalls eine Rede hielt, befindet es für nötig, den sozialen Frieden zu befördern. „Wir müssen uns auch nicht wundern, dass in einem Staat, der es seit 30 Jahren nicht mehr schafft, die Allgemeinheit von den Produktivitätssteigerungen profitieren zu lassen, die rechten Rattenfänger auf Hochkonjunktur arbeiten können.“
Die AfD instrumentalisiere jede Krise für die eigenen Zwecke, so Gänsheimer: „Zur Zeit stellt sie sich unverschämt an die Spitze der Bauernproteste gegen die Streichung der Agrardieselsubventionen, nachdem sie in ihrem Grundsatzprogramm unter der Überschrift „Weniger Subventionen, mehr Wettbewerb“ genau das Gegenteil fordert.“