„Zwei weitere Beherbergungsgebäude“: Was plant das Brauhaus Tegernsee in Wilparting?

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Große Investition: Die Gemeinde Irschenberg wollte ihren Gasthof zum Moar in Wilparting neu bauen, gab das Projekt aber an das Tegernseer Brauhaus ab. Das will nun offenbar den großen Wurf. © Thomas Plettenberg

Im Gemeinderat von Irschenberg entscheidet sich am heutigen Montagabend die Zukunft des Gasthofs zum Moar. 2021 hat das Brauhaus Tegernsee die Wirtschaft neben der berühmten Wallfahrtskirche von der Gemeinde in Erbpacht übernommen – offenbar mit ganz anderen Plänen im Hinterkopf.

Auf der Tagesordnung geht es heute zum einen um den Neubau des alten Gasthofs, der baufällig sein soll. Er soll – so zumindest der ursprüngliche Plan – in der bisherigen Kubatur neu errichtet werden. Aber das ist noch nicht alles. Schon bald nach dem Erbpachtvertrag ließ die Brauerei vom Tegernsee durchblicken, dass man sich mit Anpassungen beschäftige. Wie die aussehen, zeigt sich jetzt bei Punkt 3B der Tagesordnung: „Erweiterung des bestehenden Landgasthofes mit Gästezimmern um 2 Beherbergungsgebäude“.

Vom ursprünglichen Moarwirt-Plan ist nicht mehr viel übrig. Anfangs wollte der damalige, 2019 verstorbene Bürgermeister Hans Schönauer das Gasthaus, das über eine Bürgschaft in Gemeindebesitz gelangt war, als Wirtschaft für alle weiterführen. Als aus Sicht der Gemeinde ein Abriss und Neubau für nötig erachtet wurde, wurde es kompliziert: Die Pächter gingen Ende 2017, seitdem steht das Gasthaus leer. Das Grundstück dient seitdem als Ablageplatz für bauliches Material, zwischendurch waren hier auch Container für Flüchtlinge aufgestellt.

Was bleibt vom alten Ziel?

Zunächst sollte – so Schönauers Plan – eine Brauerei den Neubau in Pacht übernehmen. Alle Verträge waren fertig, doch nach Schönauers Tod wurde das schlüssige Konzept zerpflückt. Neue Pächter waren so nicht zu finden, der ehemalige Eigentümer Franz Köll blockierte mit seinem lebenslangen Wohnrecht zusätzlich die Planungen, Corona kam hinzu. Umso mehr war man seitens der Gemeinde zufrieden, das Herzogliche Brauhaus Tegernsee als neuen Partner gefunden zu haben.

Mit dem Auszug Kölls Ende 2023 war der Weg eigentlich frei für den geplanten Neubau. Doch das Brauhaus ließ sich Zeit, feilte an einem neuen Konzept, das offenbar zwei zusätzliche Beherbergungsgebäude benötigt. Wie es an diesem besonderen Ort mit seiner ikonischen Wallfahrtskirche und dem traditionsreichen Gasthof weitergeht, entscheidet heute der Gemeinderat. Beginn ist um 19 Uhr im Pfarrsaal in Irschenberg.

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