Rückschlag für die Bundeswehr: Probleme bei Lieferung der F-35-Kampfjets

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Die Luftwaffe der Bundeswehr muss länger als gedacht auf ihre neuen F-35-Kampfjets warten. Auch der Bau des betreffenden Militärflugplatzes verzögert sich.

Berlin – Die schwarz-rote Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD wird in den kommenden Jahren mit riesigen Verteidigungsausgaben massiv in die Aufrüstung der Bundeswehr investieren. 649 Milliarden Euro in fünf Jahren sind für die deutschen Streitkräfte eingeplant.

Aufrüstung der Bundeswehr: Lieferung der F-35-Kampfjets verzögert sich laut Bericht

Mehr Panzer, neuartige Kampfdrohnen, dringend geforderte Luftabwehr – die Liste an vorgesehenen Bestellungen unter Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist lang. 35 hochmoderne F-35-Kampfjets mit Tarnkappen-Eigenschaften sind dagegen schon in den USA bestellt, und zwar noch durch zehn Milliarden Euro aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen der früheren Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.

Wie der Stern nun mit Verweis auf ein mit dem Begriff „Verschlusssache“ versehenen „Bericht zu Rüstungsangelegenheiten“ schreibt, soll sich die Auslieferung der ersten Maschinen aus den Vereinigten Staaten verzögern. Und nicht nur das.

Verzögerung bei F-35: Große Nachfrage an Kampfjets aus den USA

Von einem brisanten und 230 Seiten langen Papier ist die Rede, das die schnelle Umsetzbarkeit der durch den früheren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Frühjahr 2022 ausgerufenen „Zeitenwende“ infrage stelle. Bei der Position F-35-Kampfjets gebe des demnach einen Vermerk, unter dem stehe: „Verzögerung der Auslieferungen“. Die ersten F-35-Kampfjets sollten eigentlich 2027 an das Taktische Luftwaffengeschwader 33 der Luftwaffe im rheinland-pfälzischen Büchel gehen.

Anfang Dezember 2024 war der damalige Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, beim amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin-Werk in Marietta (Georgia), um den Spant des Flügelmittelteils für die erste deutsche F-35 vor Ort zu begutachten und zu signieren. Das berichtete seinerzeit das Magazin für Europäische Sicherheit & Technik (ESUT). Das geplante Zeitfenster galt schon länger als ambitioniert, während die vorgesehenen deutschen Piloten in den USA ausgebildet werden sollen. Doch: Der Bedarf an Kampfflugzeugen und Flugstunden für die Kampfpiloten ist nicht nur in Deutschland groß.

Die Luftwaffe der Bundeswehr muss länger als von der Politik um Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geplant auf ihre neuen F-35-Kampfjets warten. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / StockTrek Images / Klaus Martin Höfer

Luftwaffe wartet auf F-35-Kampfjets: Auch andere Nato-Partner haben die Flugzeuge bestellt

Ein Beispiel: Anfang November hatte Nato-Partner Norwegen die 51. und 52. von insgesamt 52 bestellten F-35 erhalten. Einzig Finnland hat unter den Eindrücken von Ukraine-Krieg und Russland-Aggression 64 F-35-Kampfjets beim amerikanischen Waffenbauer bestellt. Warum sich die Auslieferung an die Bundeswehr konkret verzögert, geht aus dem Bericht nicht hervor. In Büchel sollen die F-35 dann einen Teil von 68 alten Tornado-Kampfjets für die nukleare Teilhabe Deutschlands ersetzen.

Berlin lässt dafür den hermetisch abgeriegelten Luftwaffen-Stützpunkt aufwändig umbauen. Doch: Stern zufolge nimmt auch die Fertigstellung des umgebauten Militärflugplatzes mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich geplant. Und: Die Kosten einzig für diese Maßnahme sollen demnach auf bis 1,2 Milliarden Euro steigen. Neben den Tornados hat die Bundeswehr aktuell 141 Eurofighter-Kampfjets in ihren Beständen. (pm)

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