Bahnbrechende Entdeckung: Forschungsteam macht aus Mond-Staub Wasser
Wissenschaftler entwickeln eine Methode, um Wasser aus Mondstaub herstellen zu können und ebnen damit den Weg für nachhaltiges Leben auf dem Mond.
München – Zahlreiche Filmproduktionen sind das Ergebnis des menschlichen Traums vom Leben auf dem Mond und im Weltall. Manche sind eher im Bereich Science-Fiction angsiedelt und nicht dazu gedacht, ernst genommen zu werden. Dennoch ist eins klar: Die Menschheit träumt schon seit vielen Jahren davon, ein Leben im weiten Universum ermöglichen zu können. Und schon bald wird das nicht länger nur ein Traum sein. Denn Wissenschaftler haben nun eine Methode entwickelt, aus Mond-Staub lebensnotwendiges Wasser herzustellen.
Forschungsteam entdeckt Methode, um aus Mondstaub Wasser zu gewinnen
Der Mensch braucht Wasser zum Überleben. Daher ist es wichtig, den Zugang zu trinkbarem Wasser nicht nur auf der Erde zu garantieren, sondern auch bei Forschungsreisen zum Mond. Das Forschungsteam von Prof. Junqiang Wang am Ningbo Institute of Materials Technology and Engineering (NIMTE) der Chinese Academy of Sciences (CAS) hat laut einer Studie durch eine Reaktion von Mondregoltih, der oberen pulverförmigen Schicht des Mondes, und endogenem Wasserstoff eine Möglichkeit zur Wasserproduktion gefunden. Das geht aus der Studie „Massive Water Production from Lunar Ilmenite through Reaction with Endogenous Hydrogen“, hervor.

Erkundungen haben gezeigt, dass es auf dem Mond Wasser gibt. Der Wassergehalt der Mondmineralien liegt jedoch zwischen 0,0001 und 0,02 Prozent, was es weiterhin erschwert, Wasser vor Ort auf dem Mond zu gewinnen. Im Rahmen der Studie wurden Proben des Mondregoliths von der Chang‘E-5-Mission verwendet. Bodenproben analysierte auch die indische Monderkundungs-Raumsonde Chandrayaan-3, die nun zu wichtigen Erkenntnissen zur Mondgeschichte beigetragen haben.
Mehr als 50 Kilogramm Wasser: Methode ermöglicht Herstellung von genug Trinkwasser für 50 Menschen
Das Ergebnis: Ein Gramm geschmolzenes Regolith ergibt laut der Studie etwa 51 bis 76 Milligramm Wasser. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, erhitzte das Forschungsteam den Mondstaub mit konkaven, also nach innen gewölbten, Spiegeln auf über 1.200 Kelvin. Es stellte fest, dass aus einer Tonne Mondregolith mehr als 50 Kilogramm Wasser gewonnen werden können, also etwa hundert 500-Milliliter-Wasserflaschen. Das sei genug Trinkwasser für 50 Menschen an einem Tag.
Laut einer Pressemitteilung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die beim Online-Wissenschaftsmagazin Scitechdaily veröffentlicht wurde, könnte diese Entdeckung den Weg für nachhaltiges menschliches Leben und Forschungsstationen auf dem Mond ebnen. Der wurde von der Raumsonde „Juice“ auf ihrem Weg zum Jupitern als Navigationshilfe genutzt.
Ebenfalls sei festgestellt worden, dass Mond-Ilmenit (FeTio3) von allen Mineralien der Mondoberfläche den höchsten Anteil von durch Sonnenwind implantierten Wasserstoff enthalte. Der Wasserstoff in den Mondmineralien ist laut Forschungsergebnissen eine wichtige Quelle für die Wasserproduktion auf dem Mond. Das Wasser könnte sowohl zum Trinken als auch zur Bewässerung von Pflanzen verwendet werden. Außerdem kann es in Wasserstoff zur Energiegewinnung und Sauerstoff zum Atmen gespalten werden. „Diese Entdeckungen bieten bahnbrechende Erkenntnisse zur Wassererkundung auf dem Mond und geben Aufschluss über den zukünftigen Bau von Mondforschungsstationen“, heißt es in der Mitteilung.
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