Bahn-Streik im Januar: GDL-Lokführer nennen ersten möglichen Termin

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Die Deutsche Bahn soll gegen die Gewerkschaft der Lokführer klagen. Es wird geprüft, ob die Streiks überhaupt rechtens sind.

München – Auch im neuen Jahr 2024 tobt zwischen der Bahn und der Lokführer-Gewerkschaft GDL ein heftiger Tarifstreit. Die Lokführer drohen ab dem 8. Januar mit neuen Streiks. Bis dahin hat die Gewerkschaft einen Weihnachtsfrieden ausgelobt. Die GDL will etwaige längere Arbeitskämpfe mindestens 48 Stunden vorher ankündigen.

Die Gewerkschaft sei sich dabei aber ihrer „Verantwortung bewusst“, sagte der GDL-Vorsitzende der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky. Zwar sind durch die Urabstimmung rechtlich auch unbefristete Streiks möglich. Jedoch: „Wir haben noch nie unbefristete Streiks in die Wege geleitet“, sagte Weselsky im Deutschlandfunk. Auf die Frage, ob er diese in der aktuellen Runde also ausschließen könne, sagte er „natürlich“.

Bahn-Streik der GDL im Januar: Gewerkschaft will nicht länger als fünf Tage am Stück streiken

Die GDL will nicht länger als fünf Tage am Stück streiken. „Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen“, sagte Weselsky der Rheinischen Post im Hinblick auf die drohenden Bahn-Streiks der GDL im Januar 2024. „Einen unbefristeten Streik auszurufen, wäre mit Blick auf die Kunden und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung.“

Ein neues Gerichtsverfahren könnte die Voraussetzungen in dem Konflikt jedoch massiv verändern. Wie die Zeitung Bild berichtet, klagt die Bahn gegen die GDL. Dabei geht es um die grundsätzliche Frage, ob die GDL-Lokführer in der jetzigen Art und Weise überhaupt streiken, einen Tarifabschluss verhandeln oder abschließen darf.

Bahn-Streiks der GDL im Januar: DB klagt gegen Lokführer-Gewerkschaft

Die Lokführer aus der GDL-Gewerkschaft sollen ihre Bahn-Jobs kündigen und dann wieder als „Leih-Lokführer“ über „Fair Train“ beim Staatskonzern arbeiten. Ob das rechtens ist, soll vor dem hessischen Landesarbeitsgericht nach einer eingereichten Feststellungsklage geklärt werden.

„Fair Train“ und die GDL hätten laut der Recherchen sozusagen einen Tarifvertrag mit sich selbst geschlossen, weil sie als Arbeitgeber und Gewerkschaft handle, wodurch sie ihre Tariffähigkeit verliere. Außerdem soll es schwere Interessenskonflikte geben. Auf zukünftige Streiks nach einem Urteil hätte dies wohl großen Einfluss, auf den aktuell drohenden Bahnstreik der GDL aber nicht.

Einblicke bei einer Bahnfahrt mit Start im Hbf Hamburg nach Göttingen im ICE.
Auch der Fernverkehr ist von GDL-Streiks meist massiv beeinträchtigt (Symbolbild). © Martin Wagner/Imago

Bahn-Streik der GDL: Verhandlungen über weniger Arbeitsstunden und Lohnerhöhungen bisher gescheitert

Die GDL und die Bahn stecken seit Anfang November in Verhandlungen über neue Tarifverträge. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky, erklärte die Verhandlungen aber bereits nach der zweiten Runde für gescheitert. Ein zentraler Knackpunkt des Konflikts ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn.

Die Gewerkschaft will eine Absenkung von 38 auf 35 Stunden erreichen. Dies hält die Bahn unter anderem mit Blick auf den Fachkräftemangel aber für unerfüllbar. Die GDL hat bereits mit zwei Warnstreiks versucht, den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Bisher bleibt die Bahn aber bei ihrer Haltung zum Thema Arbeitszeit. Beim DB-Konkurrenten Netinera (u.a. Metronom, ODEG, Vlexx) ist die GDL mit ihren Forderungen weiter: Dort beginnt die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bereits zu Jahresbeginn 2025. (cgsc mit dpa)

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