Drohender GDL-Streik: Deutsche Bahn klagt gegen Lokführer-Gewerkschaft

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Nach Medieninformationen soll die Bahn gegen die Gewerkschaft der Lokführer klagen. Ein Urteil könnte weitreichende Folgen haben.

München – Der Bahn-Tarifstreit tobt auch im neuen Jahr – doch dürfen die Lokführer überhaupt streiken? Wie die Zeitung Bild erfahren haben will, wird dies vor Gericht geklärt. Die Deutsche Bahn hat demnach die Gewerkschaft verklagt. Geklärt werden soll, ob die Gewerkschaft überhaupt streiken, sowie einen Tarifabschluss verhandeln und abschließen darf. Nicht nur bei der Bahn drohen im neuen Jahr Massenstreiks.

Bahn-Streik: Sind die Streiks der GDL rechtens? Bahn klagt gegen Gewerkschaft

Die Lokführer aus der Gewerkschaft sollen ihre Bahn-Jobs kündigen und dann wieder als „Leih-Lokführer“ über „Fair Train“ beim Staatskonzern arbeiten. Ob das rechtens ist, soll vor dem hessischen Landesarbeitsgericht nach einer eingereichten Feststellungsklage geklärt werden.

Es soll schwere Interessenskonflikte geben. „Fair Train“ und die GDL hätten laut der Recherchen sozusagen einen Tarifvertrag mit sich selbst geschlossen. So trete die GDL als Arbeitgeber und Gewerkschaft auf. Die GDL habe dadurch „ihre Tariffähigkeit verloren“. Auf aktuelle Streiks hätte dies keinen Einfluss, wohl aber auf die Zukunft nach einem Urteil.

Ab Januar könnte es in gleich mehrere größeren Bereichen zu Streiks kommen.
Ab Januar könnte es in gleich mehrere größeren Bereichen zu Streiks kommen. © Christian Charisius/dpa

Bahn-Streik: Tarif-Verhandlungen nach der zweiten Runde gescheitert

Die GDL und die Bahn stecken seit Anfang November in Verhandlungen über neue Tarifverträge. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky, erklärte die Verhandlungen aber bereits nach der zweiten Runde für gescheitert.

Ein zentraler Knackpunkt des Konflikts ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Die Gewerkschaft will eine Absenkung von 38 auf 35 Stunden erreichen. Dies hält die Bahn unter anderem mit Blick auf den Fachkräftemangel aber für unerfüllbar. Die GDL hat bereits mit zwei Warnstreiks versucht, den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Bisher bleibt die Bahn aber bei ihrer Haltung zum Thema Arbeitszeit.

GDL-Streik: Lokführer wollen im Januar wieder streiken

Auch im neuen Jahr kommen wohl Streiks auf die Bahn-Kunden zu. Die GDL hat über eine Urabstimmung bereits die Weichen für weitere Arbeitskämpfe gestellt, die ab dem 8. Januar 2024 starten könnten. Beim DB-Konkurrenten Netinera (u.a. Metronom, ODEG, Vlexx) ist die GDL mit ihren Forderungen weiter: Dort beginnt die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bereits zu Jahresbeginn 2025. (cgsc mit dpa)

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