„Können nicht alles machen, was schön ist“: Gemeinderat stimmt beim Ausbau der Schule für billigere Lösung

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising

Kommentare

Zur Erweiterung der Grundschule Kranzberg hat der Gemeinderat zwei wesentliche Entscheidungen getroffen. © Alexander Fischer

Die Grundschule Kranzberg wird erweitert. Aus finanziellen Gründen hat der Gemeinderat in einem wesentlichen Punkt für die billigere Lösung gestimmt.

Kranzberg - Zuletzt hatte man das derzeit kostspieligste Projekt der Gemeinde Kranzberg auf 8,5 Millionen taxiert. Mit der Problematik setzt sich die Kommune bereits über zwei Jahren auseinander. Maßgeblich verantwortlich für die mehrfach geänderten Pläne ist die im kommenden Jahr gesetzlich vorgeschriebene Ganztagsbetreuung, für die es geeignete Räumlichkeiten zu schaffen gilt. Von einem lange favorisierten flachen Anbau war man jüngst wieder abgekommen. Teils, weil die Kosten dafür inzwischen auf 8,8 Millionen Euro angestiegen wären. Teils, weil das Raumangebot, wie berichtet, für die stetig zunehmende Betreuungszeit in einem vierstöckigen, im Grunde freistehenden Würfel besser unterzubringen ist.

Konkret galt es hierzu für den Gemeinderat, zwei wesentliche Entscheidungen zu treffen. Zum einen ging es um Art und Dimension einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kubus, zum anderen um die Konstruktion des tragenden Aufbaus. Zur Debatte stand, ob das Skelett nun aus Holz oder Stahlbeton gefertigt sein soll. In beiden Fällen spielten Kosten und Verhältnismäßigkeit eine Rolle. Auch wenn die Meinungen darüber auseinandergingen, entschied man sich bei der Photovoltaik mit großer Mehrheit für eine Variante mit 40 statt 20 Kilowatt Leistung pro Stunden und einen entsprechenden Stromspeicher. Als schlagendes Argument stellte sich heraus, dass sich die 40-Kilowatt-Anlage selber trägt.

Schlagendes Argument bei der PV-Anlage

Beim Thema „Holz oder Stahlbeton“ fiel die Entscheidung nicht so leicht. Holz wäre für Kinder „atmosphärisch angenehmer“, würde am Ende aber teurer kommen, weil die Fördertöpfe dafür im Moment gerade ausgeschöpft seien, wie es hieß. „In Summe“ sei die Holzkonstruktion 120 000 bis 150 000 Euro“ teurer, so die Auskunft der Planer, womit etwa für Franz Braun (CSU) und Konrad Neumair (KGL) die Sache klar war. Beide sprachen sich ausdrücklich für die als günstiger erachtete „Massivbauweise“ aus.

„Wir müssen schauen, dass wir unser Geld zusammenhalten“

„Wir müssen schauen, dass wir unser Geld zusammenhalten – wir können nicht alles machen, was schön ist“, mahnte Neumair. Braun sah es ähnlich. Er bat deshalb darum, „dass sich jeder an die Nase fassen und die Kosten im Blick halten“ soll. Dass die Tendenz in Richtung Massivbauweise geht, das begrüßte am Ende auch der Bürgermeister. Im Bauamt sei man beispielsweise „von Anfang an für Betondecken gewesen“, erklärte Hermann Hammerl. Damit war der Weg für die Ausführung in Stahlbeton frei. Der Beschluss lautete: „Aus wirtschaftlichen Gründen spricht sich der Gemeinderat für Massivbauweise aus.“

Schon im Mai hatte der Gemeinderat damit begonnen, die Erweiterung der Grundschule umzuplanen.

Auch interessant

Kommentare