Zu aufwändig und zu kostspielig: Kranzberg muss Pläne für die Grundschulerweiterung ändern

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So sieht der neue Plan für die Erweiterung der Kranzberger Grundschule aus. © Gemeinde

Die bislang favorisierte Variante für die Kranzberger Grundschulerweiterung ist zu aufwändig und zu teuer. Einige Gemeinderäte kritisierten aber vor allem die mittlerweile auf 8,5 Millionen Euro geschätzten Baukosten.

Kranzberg – Bei der Erweiterung der Kranzberger Grundschule hat sich im Zuge eines Baugrundgutachtens eine neue Lage ergeben. Die bis zuletzt favorisierte Variante, ein zweistöckiger Flachbau mit direktem Zugang zur Schule, hat sich demnach als zu aufwändig und letztendlich auch als zu kostspielig herausgestellt. Wegen der Hanglage, die im Falle des Flachbaus umfangreichere Erdbewegungen mit sich bringen würde.

Deshalb hat man sich im Gemeinderat jetzt auf eine andere Planung festgelegt, die einen vierstöckigen, in sich kompakteren Bau vorsieht, aber über das gleiche Raumangebot verfügt, wie Architekt Thomas Meusburger vom Architekturbüro F64 darlegte. Unter anderem ist an einen Speisesaal, einen Bewegungsraum und entsprechende Nebenräume gedacht. Auch die Außenanlagen sollen ertüchtigt werden. Die Kosten für die sogenannte „Variante 2“ betragen zirka 8,5 Millionen Euro. Besagten Flachbau hatte man zuletzt auf 8,8 Millionen Euro geschätzt.

Dass die aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Einführung einer Ganztagsbetreuung bis zum Beginn des Schuljahres 2026/2027 notwendige Erweiterung die größte Investition seit langem darstellt, das war schon im Dezember 2023 klar. Damals ging man im Gemeinderat von über sechs Millionen Euro aus. Damit ist es aber jetzt bei Weitem nicht mehr getan. Wie Bürgermeister Hermann Hammerl am Dienstag deutlich machte, haben sich die Rahmenbedingungen seither gravierend verändert. Inzwischen gehe man von einer Betreuungsquote von 80 Prozent aus. Statt wie ursprünglich 105 seien es nun 145 Schüler, für die es Platz zu schaffen und Personal vorzuhalten gelte. Außerdem dränge die Zeit, weil das staatliche Förderprogramm, von dem man sich rund 900 000 Euro verspreche, zum 31. Dezember 2027 auslaufe. Hinzu komme allerdings eine weitere, sogenannte FAG-Förderung, die sich nach der Leistungsfähigkeit der Gemeinde richte. Wie Geschäftsleiterin Theresa Schmid auf Nachfrage berichtete, ist von weiteren etwa 1,7 bis 2,2 Millionen Euro auszugehen.

Unumstritten waren die Pläne zur Schulerweiterung auch diesmal nicht. Schon bei der ursprünglich bevorzugten und für das weitere Vorgehen beschlossenen Variante hatte es fünf Gegenstimmen gegeben. Und auch jetzt, obwohl sich eine ganze Reihe von Gemeinderäten ausdrücklich für den „vierstöckigen Würfel“ ausgesprochen hatten, gab es harsche Kritik. Auch und gerade wegen der Kosten, die laut Franz Braun (CSU) aus dem Ruder zu laufen drohen. Erst sei man bei sechs Millionen Euro gewesen und jetzt bei 8,5. „Zum Schluss“ werde man noch bei zehn Millionen Euro landen, spekulierte Braun. Florian Vierthaler (KGL) sah es ähnlich. „Mich stören die Kosten. Wieder teurer als gedacht“, monierte er. Mit dem Zusatz: „Billiger bauen – das wäre mein Wunsch.“

Georg Neumair (FWG) wiederholte indes seine Kritik, dass die Kinder aus den umliegenden Dörfern, respektive ihre Eltern darunter leiden würden. Sein großes Anliegen ist es seit Langem, die Kinderbetreuung in den Ortsteilen zu belassen, respektive entsprechende Einrichtung dafür zu schaffen. Allein in Thalhausen seien es bestimmt 50 Kinder, die ständig hin und her gefahren werden müssten. Am Ende setzten sich die Befürworter des Vorschlages der Verwaltung, jetzt die „Variante 2“ weiter zu verfolgen, mit 11:3 Stimmen durch. Als nächsten Schritt will man einen Bauantrag einreichen, damit im nächsten Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann.

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