Rückendeckung von ganz oben: Söder und Kaniber versprechen Unterstützung für Jungbauern
Hoher Besuch hat am Sonntag die Junglandwirte-Tagung in Grainau beehrt. Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (beide CSU) haben sich mit den Jungbauern zu einer Diskussionsrunde getroffen. Dabei drückten sie ihre Wertschätzung für die Landwirtschaft aus und versprachen, die Staatsregierung werde alles tun, die Rahmenbedingungen für die Agrarwirtschaft zu verbessern.
Grainau – Sie ist ein durchaus bedeutender Verein. Die Bayerische Jungbauernschaft vertritt rund 20 000 Männer und Frauen in den ländlichen Regionen Bayerns. Die Gruppe möchte lebenswerte ländliche Räume für Jugendliche und junge Erwachsene gestalten. Unter dem Motto „Anpacken statt Einpacken“ haben junge Bauern aus ganz Bayern dieses Wochenende in Grainau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) bei der Junglandwirte-Tagung über verschiedenste Themen von Betriebsentwicklung, über Biolandbau bis hin zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte in Hofcafés gesprochen.
Und den Austausch mit der Politik gesucht. Am Sonntag besuchten Ministerpräsident Markus Söder und die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, Michaela Kaniber (beide CSU), die Jungbauern. Kaniber war gerade erst mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei der Bauernversammlung in Herrsching aufgetreten. Nun stellte sich die Landwirtschaftsministerin mit Söder eineinhalb Stunden lang stellten sich die Spitzenpolitiker den Fragen des Publikums. Und stellten klar: Die bayerische Staatsregierung steht hinter den Bauern.
Unser GAP-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.
Bauen lieben ihre Arbeit, Rahmenbedingungen machen ihnen zu schaffen: Laandwirtschaft zwischen „Lust und Frust“
Mit uns habt Ihr starke Fürsprecher – diese Botschaft haben der Regierungschef und die Ressortchefin allen mitgegeben. Bayern ist Agrarstandort. Die Landwirte pflegen die heimische Kulturlandschaft und versorgen die Bürger mit regionalen Lebensmitteln. „Deshalb verdienen Sie unsere volle Wertschätzung“, erklärte Söder. „Die Landwirtschaft bewegt sich zwischen Lust und Frust“, hielt der Ministerpräsident fest. Die Bauern lieben ihre Arbeit, die Rahmenbedingungen machen ihnen aber zu schaffen. Diese sollen deutlich verbessert werden. „Als klares Bekenntnis zur Landwirtschaft und übrigens auch zu heimischen Lebensmitteln.“
In diesem Sinne hat die Staatsregierung mit dem Bayerischen Bauernverband den Zukunftsvertrag zur Landwirtschaft im Freistaat geschlossen. Die Landjugendarbeit und das Engagement junger Menschen im ländlichen Raum soll nach diesem Vertrag mit jährlich bis zu einer halben Million Euro unterstützt werden. Für Projekte, die Jugendliche an die Landwirtschaftspraxis und an Berufe dort heranführen, wie Angebote im Seminarhaus Grainau, der Bildungsstätte der Bayerischen Jungbauernschaft, sind eine Million Euro eingeplant. „Da ist dann sicher auch etwas für Euch dabei“, sagte Kaniber.

Zukunftsvertag Bayerische Landwirtschaft: Auch Jungbauern sollen unterstützt werden
Niklas Schädler, Geschäftsführer der Bayerischen Jungbauernschaft, hakte nach. „Mit wie viel kann ich denn genau rechnen?“ Denn er müsse seinen Haushaltsplan abgeben. „Es wäre schon wichtig, schnell Klarheit zu schaffen“, betonte er. „Wenn ich mir die Preissteigerungen ansehe und wie sich unserer Haushalt in den vergangenen Jahren entwickelt hat.“ Kaniber zeigte Verständnis für diese Forderung. Sie werde es Finanzminister Albert Füracker (CSU) für die Haushaltsberatungen mitgeben. Aber sie versprach, die Staatsregierung als verlässlicher Partner lasse die Landwirte nie im Stich. „Für gute Projekte gibt es immer Geld“, versicherte Kaniber. „Und da mache ich mir bei Euch keine Sorgen.“

Moderator Jakob Zwingel, der stellvertretende Leiter des Arbeitskreises Agrarpolitik, führte durch eine angeregte Diskussion. Den Seminarteilnehmern lagen einige Punkte am Herzen, die sie den Spitzenpolitikern mitgeben wollten. Sie sprachen die umfangreichen Dokumentationspflichten und den hohen Aufwand, der mit der Zertifizierung ihres Betriebs oder dem Antrag auf Subventionen einhergeht. Viel Zeit verbringen die Landwirte mit Büroarbeit, statt auf dem Feld zu sein.
Büroarbeit nimmt für Bauern überhand: Söder und Kaniber versprechen, sich für die Endbürokratisierung einzusetzen
Söder und Kaniber versprachen, sich für eine Endbürokratisierung in der Landwirtschaft einzusetzen. Genauso treibt die Landwirte um, dass sie auch Saison-Arbeitskräften den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro zahlen müssten. Genauso beschäftigt sie das Thema Beutegreifer, die eine Gefahr für Ernte und Tiere darstellen.
Auf jedes Anliegen gingen Söder und Kaniber ausführlich ein. Sie betonten, die Staatsregierung sei seit Jahren ein verlässlicher Partner für die Jungbauern und bleibe es. „Denn“, das betonte Kaniber ausdrücklich, „wir brauchen Euch.“
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen finden Sie auf Merkur.de/Garmisch-Partenkirchen.