Satte Erhöhung der Müllgebühren im Landkreis Weilheim-Schongau
Müll im Landkreis Weilheim-Schongau wird teurer: Ein privater Musterhaushalt mit vier Personen soll ab 2025 für die Restmüll- und Biotonne (je 120 Liter) monatlich 22,30 Euro statt 16,40 Euro zahlen. Der Kreisausschuss stimmte dem Verwaltungsvorschlag zu, die Entscheidung fällt im Kreistag.
Region - Mehr Geld für die Müllentsorgung, die Erklärung der Kreiskämmerei des Landkreises Weilheim-Schongau dafür ist simpel: „Aufgrund der Kostensteigerung im Bereich der Abfallwirtschaft ist eine Gebührenerhöhung unausweichlich.“
Kreisausschuss legt vor: Müllgebühren in Weilheim-Schongau sollen 2025 ansteigen
Neben der allgemeinen Inflation in den letzen Jahren von gut 19 Prozent nehmen mittlerweile Faktoren wie die CO2-Abgabe, Lohnsteigerungen, höhere Energie- und Logistikkosten oder auch die Ausweitung der Grüngutsammelstellen zunehmend Einfluss auf die zukünftige Kostensituation. Nach 30 Jahren sinkender Gebühren wird erstmals wieder eine Steigerung nötig.
Höhere Grundgebühr
Neu ist auch die Anpassung an die gültige Rechtsprechung, wonach die Grundgebühr einheitlich sein muss. Bislang wurde die Grundgebühr für Gewerbe (aktuell: 24.188 Gewerbeeinheiten) und private Haushalte (aktuell: 68.079) getrennt berechnet. Nun werden die Vorhaltekosten gleichmäßig aufgeteilt. Auch eine begünstigende Differenzierung für verschiedene Gewerbezweige ist laut VGH München nicht mehr möglich. Nach der vorläufigen Kalkulation gibt es daher künftig eine einheitliche Grundgebühr in Höhe von fünf Euro. Damit kostet auch die Grundgebühr für Privathaushalte nun 1,50 Euro mehr (jetzt noch 3,50 Euro).
Der Landkreis hat zusammen mit seinem kommunalen Abfallunternehmen EVA GmbH die notwendigen Einnahmen für 2025/26 aus den Hausmüllgebühren ermittelt: Der Gesamtbedarf für 24 Monate beläuft sich auf knapp 28 Millionen Euro. Elf Millionen davon (43 Prozent) sind sogenannte Vorhaltekosten, die über die Grundgebühr abgedeckt werden.
Mehrkosten für Rest- und Biomüll
Für die Berechnung der Leistungsgebühr zur Deckung der variablen Kosten ist das Volumen der Rest- und Bioabfallbehälter maßgeblich. Dies entspricht einem Betrag von knapp 14,5 Millionen Euro oder 57 Prozent. Dieser unterteilt sich weiter in Kosten für den Restmüll in Höhe von rund 10,8 Millionen Euro und für den Bioabfall in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Für eine 120 Liter-Restmülltonne müssen die Bürger nun monatlich 10, 90 statt 8,40 Euro berappen, der Biomüll steigt auf 6,40 Euro (4,50 Euro).
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Mit der jetzigen Kalkulation erreichen die Abfallgebühren wieder das Niveau des Jahres 2008. Mit Blick auf andere Landkreise bewegt sich der Landkreis Weilheim-Schongau damit im Mittelfeld.
Müll reduzieren hilft sparen
Kreisrat Peter Erhard (CSU) betonte in der Kreisausschuss-Sitzung, dass die Kostensteigerung für den Haushaltsmüll nicht den Blick trüben dürfte für die Garantie einer qualitativ hochwertigen Abfallentsorgung des Landkreises: „Wir handeln hier seit Jahrzehnten nicht nach dem Prinzip ‚Aus den Augen, aus dem Sinn‘, sondern sorgen für ein funktionierendes System, das weiterhin Bestand haben muss.“ Außerdem hätte der Bürger „die Müllreduzierung selber in der Hand“, um die Kostensteigerung etwas abzumildern.
Kreistag entscheidet am 25. Oktober
Die endgültige Entscheidung zu den Abfallentsorgungsgebühren trifft der Kreistag in seiner Sitzung am 25. Oktober. Sparen durch Was die zukünftigen Gebühren für die private Müll-Anlieferung an den Wertstoffhöfen betrifft, so ist dies nicht Sache des Landkreises, sondern der EVA GmbH.
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