Gegen Putins Raketenhagel: Deutschland der Ukraine mehr schickt IRIS-T
Gegen Putins Raketenhagel: Deutschland schickt der Ukraine mehr IRIS-T
Russland gewinnt im Ukraine-Krieg aktuell Gelände, wie lange nicht mehr. Berlin kündigt mehr Waffen für Kiew an.
Kiew – Die Bundesregierung will der Ukraine bis Jahresende zwei weitere Flugabwehrsystem vom Typ Iris-T liefern. Das kündigte Generalmajor Christian Freuding am 25. November vor der Presse in Kiew an. Die Luftverteidigungssysteme sollten „in den kommenden Tagen und Wochen, noch vor Weihnachten“, in dem Land eintreffen. Unter anderem die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtete.
Freuding ist Leiter des Ukraine-Sonderstabs im Bundesverteidigungsministerium. Er glaubt nicht an ein baldiges Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine. „Wir können nicht erkennen, dass Russland seine Kriegsziele verändert hat“, sagte der Generalmajor jüngst im NDR-Podcast „Streitkräfte und Strategien“. „Zumindest auf russischer Seite kann ich keinerlei Verhandlungsbereitschaft derzeit erkennen“, sagte er mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin.
Generalmajor und Pistorius-Berater sieht Russland an der Front vorrücken
Freuding, der auch Leiter des Planungs- und Führungsstabs und damit wichtiger Berater von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist, sprach von einer „angespannten“ militärischen Lage in der Ukraine. „Russland ist im Prinzip an allen Frontabschnitten in der Initiative und kommt auch bei Gebietsgewinnen voran. Schneller, als wir das vor dem Sommer gesehen haben und insbesondere im Bereich Donbass“, sagte Freuding.
Er appellierte zugleich, die Ukraine weiter „mit aller Kraft“ zu unterstützen. Die Arbeit des Sonderstabs sieht Freuding auch nach dem Bruch der Ampel-Koalition „bis auf Weiteres handlungsfähig“.
Selenskyj-Besuch in Deutschland: Scholz sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen viertem Deutschland-Besuch in diesem Jahr weitere Militärhilfen zugesichert. „Deutschland ist der stärkste militärische Unterstützer der Ukraine in Europa, der zweitstärkste in der Welt – und dabei wird es bleiben“, sagte Scholz vergangenen Monat bei dem Treffen im Kanzleramt.
Zentral bleibe die Luftverteidigung, sagte Scholz. Erst kürzlich sei ein umfangreiches militärisches Unterstützungspaket im Umfang von 600 Millionen Euro an die Ukraine ausgeliefert worden. Bis zum Jahresende werde zudem mit Unterstützung der Partner Belgien, Dänemark und Norwegen ein Paket im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro geliefert, sagte Scholz. Darin enthalten seien unter anderem weitere Luftverteidigungssysteme vom Typ Iris-T und Skynex sowie Panzer, Kampfdrohnen und Artilleriemunition. (frs mit dpa)