Neuerung auf Weihnachtsmarkt geht nach hinten los –„Zurück ins Mittelalter“
Neuerung auf Weihnachtsmarkt geht nach hinten los –„Zurück ins Mittelalter“
Bar zahlen oder mit Karte? Das sorgt auf dem Weihnachtsmarkt in Essen für Diskussionen. Ein neu aufgestellter mobiler Geldautomat spaltet die Gemüter der Besucher.
Essen - Eine neue Entwicklung auf dem Weihnachtsmarkt in Essen sorgt bei zahlreichen Besuchern für Verwunderung. Bereits seit dem 15. November können die Bewohner dort in eine festliche Weihnachtswelt eintauchen. Lebkuchen probieren, Glühwein genießen, gebrannte Mandeln naschen und Weihnachtslieder summen gehören ebenso dazu, wie gemeinsame Stunden mit den Liebsten in stimmungsvoller Atmosphäre.
Allerdings trübt bei so manchem Besucher eine Neuerung die festliche Stimmung. In diesem Jahr wurde an der Treppe zwischen Kennedyplatz und Friedensplatz, direkt neben der Primark-Filiale, ein mobiler Geldautomat installiert. Dieser soll es den Besuchern ermöglichen, ohne Umwege Bargeld abzuheben. Doch die Reaktionen fallen überwiegend negativ aus. Obwohl mittlerweile einige Stände Kartenzahlung anbieten, bleibt Bargeld auf Weihnachtsmärkten weiterhin unverzichtbar – vor allem wegen der Pfandrückgabe für Glühweintassen.
Auf dem Weihnachtsmarkt Essen wird noch bei vielen Ständen Bargeld bevorzugt
Nach der Eröffnung gab der Weihnachtsmarkt Essen über die sozialen Netzwerke bekannt, dass der mobile Geldautomat nun bereitstehe und Besucher gegen eine Gebühr unbegrenzt Bargeld abheben können. Doch anstelle von Zuspruch erntete diese Ankündigung viel Kritik.
In einem Kommentar auf Facebook heißt es: „In der Schweiz kann man an jedem Stand bargeldlos zahlen und in Deutschland ist man happy, wenn man einen Container mit WLAN und einem uralten Geldautomaten in Betrieb nehmen kann. Deutschland … Zurück ins Mittelalter.“ Dabei wandelt sich die Bargeldpolitik auf einigen Weihnachtsmärkten. Wie auf dem Christkindlmarkt in Nürnberg, auf dem es eine neue Zahlungsmethode gibt.
Ein anderer Nutzer schlägt vor, dass die Einführung einer flächendeckenden Kartenzahlung sinnvoller wäre, da nicht jeder unbegrenzt Bargeld abheben könne. Er zieht dabei einen Vergleich zu Köln, wo Kartenzahlung an fast allen Ständen möglich sei. Die Betreiber des Essener Weihnachtsmarktes verteidigen sich und betonen, dass bereits viele, wenn auch noch nicht alle Stände, Kartenzahlung akzeptieren würden.
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Nutzer beschweren sich auf Facebook über den mobilen Geldautomaten und die hohen Preise
Einige Besucher halten die Idee für überflüssig, da sich in der Umgebung genügend Banken befinden. Andere hingegen stören sich an den Gebühren des Automaten, die bei der „Raisin Bank“ bei jeder Abhebung 4,50 Euro betragen. „Eigentlich sollte man die Händler anhalten, verlässlich Kartenzahlung zu akzeptieren und die Kunden auffordern, Bargeld zu Hause zu lassen. Gerade im Gedränge des Weihnachtsmarktes Essen. Aufpassen vor Taschendieben!“, schreibt ein Nutzer.
Die hohen Preise auf dem Weihnachtsmarkt werden ebenfalls kritisiert, da die Inflation sich auch dort bemerkbar macht. Eine Nutzerin kommentiert: „Bei den Preisen braucht man das da auch.“
In anderen Städten sieht es ähnlich aus. Auf dem historischen Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände in Berlin beispielsweise wird ausschließlich Bargeld akzeptiert, wie berlinlive.de berichtet. Dort gibt es keine Alternativen zur Barzahlung. (gol)