Frieden in der Ukraine? Analysten entlarven Putins eigentliches Vorhaben
Putin hatte sich zur Waffenruhe im Ukraine-Krieg zunächst vorsichtig geäußert. Experten glauben jedoch nicht an ernsthafte Absichten.
Kiew/Moskau – Nachdem die Ukraine einer 30-tägigen Waffenruhe zugestimmt hatte, ließ Russlands Reaktion auf sich warten. Nach zwei Tagen teilte Russlands Präsident Wladimir Putin seine grundsätzliche Bereitschaft für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg mit. Allerdings nannte er im gleichen Atemzug auch Bedingungen. Hinter der Bereitschaft des Kremls, eine Waffenruhe einzugehen, vermuten Fachleute allerdings ein Kalkül.
Putin an Frieden in der Ukraine nicht interessiert: „Klares Indiz“
Putin stellte zudem mehrere Aspekte des in Saudi-Arabien ausgearbeiteten Vorschlags infrage. Er machte deutlich, dass er verhindern wolle, dass die ukrainischen Streitkräfte sich während einer Feuerpause erholen und besser aufstellen. Zudem müsse die Waffenruhe „zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen“, sagte der Kreml-Chef.

Laut den Analysten des Institute for the Study of War (ISW) sind die Forderungen des russischen Präsidenten „ein klares Indiz dafür, dass Putin tatsächlich nicht an einem Frieden interessiert ist“, heißt es in ihrer aktuellen Kritik vom 13. März. Putin verfolge weiterhin seine Ziele. Dazu gehöre die Errichtung eines prorussischen Marionettenregimes in der Ukraine, die Verhinderung eines NATO-Beitrittes und die Schwächung der Verteidigungsfähigkeit gegen zukünftige russische Aggressionen.
Russlands Täuschung: „Kein Interesse an Kampfpause“ – Ist Frieden in der Ukraine möglich?
Putin setze sich weiterhin für die Entmilitarisierung der Ukraine ein, wie die Experten betonten. „Zudem zeigt er, dass er kein Interesse an einer Kampfpause hat, die nicht mit einer ukrainischen Kapitulation endet oder zumindest die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiederaufnahme russischer Offensivoperationen in der Zukunft schafft“, erklärte das ISW.
Auch Peter Rough, Kenner des US-Präsidenten Donald Trump und Berater von Republikanern, vermutet eine Täuschung Putins von Trump. „Es stellt sich also heraus, dass seine Antwort an Bedingungen geknüpft ist – genau Putins Art der Kriegsführung“, sagte er der Bildzeitung. Putin werde laut Rough versuchen, weiterhin Zugeständnisse von der Ukraine zu erpressen.
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Frieden in der Ukraine – Trump-Kenner: USA muss bei Putin „rote Linie setzen“
Mit Blick auf die USA geht der Berater davon aus, dass er Trump eine neue „Ära der Zusammenarbeit“ versprechen werde. „Wir werden sehen, wie Trump darauf reagiert. Die USA müssen sich gegen Verzögerungstaktiken und die Salamitaktik wappnen, indem sie klare rote Linien setzen“, erklärte Rough. Währenddessen bezeichnete Trump Putins Äußerungen als „vielversprechend“. Eine Ablehnung des Vorschlags durch Moskau wäre „sehr enttäuschend“, fügte er hinzu. Bald soll auch ein Gespräch zwischen Trump und Putin stattfinden. (vk)