Für mehr Effizienz: Deutscher Staatskonzern streicht massiv Stellen
Der Energiekonzern Uniper will hunderte Stellen streichen. Dem 2022 verstaatlichten Unternehmen schlagen auch die aktuell niedrigen Gaspreise schwer auf den Magen.
Düsseldorf - Der in der Energiekrise verstaatlichte Düsseldorfer Gaskonzern Uniper will hunderte Stellen streichen. „Wir können bestätigen, dass Uniper vor dem Hintergrund aktueller herausfordernder Marktentwicklungen und regulatorischer Verzögerungen plant, seine Personalplanung anzupassen und um insgesamt 400 Planstellen zu reduzieren“, teilte der Konzern am Donnerstag (3. Juli) mit. Ein erheblicher Teil solle erreicht werden, indem unbesetzte oder frei werdende Stellen nicht ersetzt würden. Der größte deutsche Gaskonzern beschäftigt 7.600 Mitarbeiter, davon 5.000 in Deutschland. Die Rheinische Post hatte zuerst über die Pläne berichtet.

Der Jobabbau könne sogar noch ausgeweitet werden. „Uniper wird zur Sicherung seiner Rentabilität außerdem das Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen prüfen“, betonte das Unternehmen. In Deutschland sollen mit Arbeitnehmervertretern Gespräche über eine Initiative zum freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen aufgenommen werden, die Vorruhestands-Regelungen enthalten könne.
Gesunkene Gaspreise: Weltmarkt bringt Energiekonzern in die Bredouille
Uniper kämpft mit gesunkenen Gaspreisen. Im laufenden Geschäftsjahr soll das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 0,9 bis 1,3 Milliarden Euro schrumpfen, von 2,61 Milliarden Euro im Jahr 2024. Der Bund hatte den größten deutschen Gaskonzern in der Energiekrise 2022 verstaatlicht und fast komplett übernommen.
Uniper war durch den zunächst teilweisen und schließlich völligen Gaslieferstopp des russischen Gasriesen Gazprom an den Rand einer Pleite geraten. Die EU-Kommission hatte die Übernahme durch den Bund unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass der Staat seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie abschmelzen lässt. Möglich ist sowohl ein Verkauf als auch ein Börsengang. (reuters, lf)