Erstaunliches Gehalt: Was Papst, Priester und Kardinäle im Vatikan verdienen

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Das Konklave ist 2025 so umfangreich wie kaum jemals zuvor. 133 wahlberechtigte Kardinäle sind zusammengekommen, um einen Papst zu wählen. Wie hoch ist ihr Gehalt?

Rom – Die Welt schaut auf das Konklave in Rom. Tausende Menschen verharren am Petersplatz, um das entscheidende Signal nicht zu verpassen: Der weiße Rauch, der signalisiert, dass sich die 133 Kardinäle auf einen neuen Papst einigen konnten. Den Nachfolger von Papst Franziskus, dessen Tod am Ostermontag für große Trauer sorgte. Papst Leo XIV. wird nun Oberhaupt der katholischen Kirche.

Dabei wirft die Aufmerksamkeit auf das katholische Kirchenoberhaupt auch immer wieder die Frage des Verdienstes auf. Der Papst steht schließlich an der Spitze einer der ältesten und einflussreichsten Institutionen der Welt. Er führt einen souveränen Staat – wenn auch den kleinsten auf der Welt –, leitet eine globale Religionsgemeinschaft und wird von Millionen Menschen verehrt. Doch was viele überraschen dürfte: Das Oberhaupt der katholischen Kirche erhält keinen einzigen Euro Gehalt.

Der neu gewählte Papst Leo XIV. (M), der US-Amerikaner Robert Prevost, erscheint nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan.
Der neu gewählte Papst Leo XIV. (M), der US-Amerikaner Robert Prevost, erscheint nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan. © Marijan Murat/dpa

Kein Gehalt: Ein Papst verdient im Vatikan nichts

Entgegen der Annahme, dass mit solch einer Machtposition ein entsprechendes Einkommen verbunden sein müsste, verzichtet ein Papst vollständig auf eine reguläre Vergütung. Stattdessen übernimmt der Vatikan sämtliche Kosten für seinen Lebensunterhalt. Von der Unterkunft über Kleidung und Nahrung bis hin zu Reisekosten – alle Ausgaben werden vom Kirchenstaat getragen.

Für einen Papst ändert sich mit der Wahl zum Pontifex praktisch alles. Vatikanexperte Ulrich Nersinger erklärte bereits im Jahre 2023 domradio.de: „Das Papstamt wird ja nicht als Beruf, sondern eher als Berufung begriffen. Ein Kardinal ist auch im Vatikan oder in Rom kein reicher Mann. Aber mit der Wahl zum Papst ist jeder Bezug für den Betreffenden mehr oder weniger weg, wenn man das so forsch sagen will.“

Im Gegensatz zu anderen Staaten finanziert sich die Stadt nicht über Steuern, sondern aus Quellen wie privaten Spenden, religiösem Tourismus, dem Verkauf von Gedenkmünzen und -briefmarken sowie Kapitalerträgen oder Immobilien. Die Vatikanbank, offiziell „Institut für die religiösen Werke“ (IOR), ist eine wichtige Einnahmequelle. Sie überweist einen Teil ihres jährlichen Gewinns an den Haushalt des Heiligen Stuhls. Im Jahr 2015 waren das etwa 50 Millionen Euro.

Päpste, Kardinäle, Laienarbeiter – besonders gut verdienen sie in Ländern wie Deutschland

Im Gegensatz zum Papst erhalten Kardinäle ein monatliches Gehalt. Ihr Freibetrag beträgt zwischen 4.000 und 5.000 Euro, ein hoher Betrag, wenn man bedenkt, dass sie auch erhebliche Sozialleistungen genießen. Zu diesen Privilegien gehören eine Unterkunft im Vatikan oder in der Nähe zu sehr niedrigen Preisen sowie der Zugang zu Geschäften mit günstigeren Produkten als in Rom. Für Priester und Bischöfe liegen die monatlichen Einkommen zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Laienmitarbeiter können je nach Aufgabengebiet zwischen 1.300 und 3.000 Euro im Monat verdienen.

Während der Papst persönlich ohne Gehalt auskommt, steht der Vatikan selbst vor finanziellen Herausforderungen. Im Jahr 2021 wurde ein Defizit von fast 50 Millionen Euro verzeichnet, was zu Sparmaßnahmen führte. Papst Franziskus hatte daraufhin die Gehälter der Kurienkardinäle gekürzt, berichtete etwa vaticannews.va.

Die Gehälter von Kardinälen variieren jedoch je nach Land und Position. Kardinäle, die im Vatikan in der Kurie (der Verwaltung des Heiligen Stuhls) tätig sind, verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in Deutschland. Ein Priester verdient rund 3500 Euro. Ein Kardinal in Deutschland bekommt in der Regel zwischen 10.000 und 13.000 Euro pro Monat. Die Kardinäle Reinhard Marx aus Bayern und Rainer Maria Woelki in Köln erhalten Berichten zufolge gar 13.600 Euro Monatsgehalt. Die Finanzen sind das Thema, weshalb Kardinal Marx immer wieder Chancen im Konklave zugerechnet werden.

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