Gebührenerhöhung sei Dank: Penzberger Musikschule nimmt mehr Geld ein
Die städtische Musikschule hat 2024 ihre Einnahmen gesteigert und das Jahresdefizit ein bisserl verringert. Für das Plus in der Bilanz gibt es einen triftigen Grund.
Penzberg - Die Gebührenerhöhung im vergangenen Jahr hat sich zumindest haushaltechnisch rentiert: Die städtische Musikschule Penzberg konnte mit dem Drehen an der Preisschraube für ihre Angebote, verbunden mit Einsparungen beim Kursangebot, ihre Bilanz 2024 etwas verbessern. Für 2025 ist ein weiterer Abbau beim Jahresdefizit auf dann unter 400.000 Euro geplant. Musikschule-Leiter Simon Zehentbauer legte im Finanzausschuss seine Zahlen vor.
Die städtische Musikschule Penzberg steigerte 2024 ihre Einnahmen, aber das Defizit blieb
Penzbergs städtische Musikschule (derzeit 741 Schüler, davon 580 in der Stadt) – mit den Außenstellen in Antdorf, Iffeldorf und Seeshaupt – plagten laut Zehentbauer im vergangenen Haushaltsjahr nach Pandemie und Inflation „deutliche Tariferhöhungen“ im öffentlichen Dienst. Die Folge: Es mussten die Gebühren „ziemlich drastisch“ um durchschnittlich 12,5 Prozent erhöht werden. Zugleich galt es Ausgaben zu senken und einzusparen.
Hohe Personalkosten
Was laut den von Zehentbauer vorgelegten Zahlen auch im Großen und Ganzen gelang. Zwar kletterten 2024 die Ausgaben, vor allem wegen Personalkosten von knapp über 1 Million Euro, auf letztendlich 1,08 Millionen Euro. Das war ein Plus von fast 20.000 Euro gegenüber 2023. Dafür sah es bei der Einnahmenseite besser aus. Unterm Strich standen rund 627.000 Euro, was rund 80.000 Euro mehr waren als noch 2023. Dafür sorgten ein Gebührenplus (der Anteil der Eltern macht den größten Posten bei den Einnahmen aus) gegenüber dem Vorjahr von fast 29.000 Euro auf 460.300 Euro. Ins Gewicht fiel auch das Streichen von zwölf Jahreswochenstunden beim Unterricht auf insgesamt 346 Stunden.
Kurs 2025 fortsetzen
Der Kurs soll 2025 fortgesetzt. Zehentbauer plant für heuer mit 648.300 Euro an Einnahmen und Ausgaben von immerhin 1,05 Millionen Euro. Macht unterm Strich ein Plus bei den Einnahmen von 21.100 Euro und um 27.100 Euro weniger Ausgaben als im Vorjahr. Am Ende soll das Defizit der städtischen Einrichtung weiter sinken. Mussten Stadt und angeschlossene Gemeinden 2023 noch ein Minus von knapp 470.000 Euro ausgleichen, waren es 2024 rund 453.000 Euro. Und für 2025 plant der Leiter – dank der Mehreinnahmen bei den Gebühren – mit immerhin nur noch 393.427 Euro an Defizit. Wobei: 2026 soll das Minus wieder leicht auf 402.800 Euro ansteigen.
Lob vom Bürgermeister
Vom Bürgermeister gab es ein Lob: Stefan Korpan (CSU) dankte „für das Engagement und den Einsatz“ der Beteiligten. Und auch dafür, „dass ihr kreativ seid“.
Raumnot ist weiter Problem
Eine Sorge treibt die städtische Musikschule allerdings weiter um: die Raumnot. „Das ist immer noch das Problem“, erklärte Leiter Zehentbauer den Ausschussmitgliedern. Vor allem das alte Turnhallengebäude am Bürgermeister-Prandl-Schulzentrum ist ein Sorgenkind. „Das Gebäude ist baufällig.“ Was aber nichts Neues ist.
Metropol-Speicher nutzen?
Als Alternative schlägt Zehentbauer die Nutzung von Dachgeschoss und Speicher im neuen Metropol-Kulturzentrum der Stadt vor. Dafür würde allerdings ein zweiter Fluchtweg nötig sein. Ein Manko, was bei der Planung wohl nicht berücksichtigt worden war, wie der Musikschule-Chef anmerkte. Generell wird sich wohl an der knappen Raumsituation in nächster Zeit nicht viel ändern: „Die Zeit der leeren Räume ist vorbei.“
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