Putins Panik-Poker: Trumps Ölzoll-Drohung treibt Kremlchef an den Verhandlungstisch
Putins Panik-Poker: Russlands Reaktion auf Trump-Drohung lässt tief blicken
Trump droht mit 50 Prozent Zöllen auf russisches Öl. Putin sucht sofort Verhandlungen. Kreml-Panik vor wirtschaftlichem Kollaps.
Washington D.C. – US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Ankündigung, 50 Prozent Zölle auf russisches Öl zu verhängen, eine dramatische Reaktion aus Moskau ausgelöst. Laut dem Institute for the Study of War (ISW) deutete Trump an, dass „Putins Angst vor den Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Russland und dessen Wirtschaftspartner Putin zu seinem Vorschlag eines bilateralen Gipfels getrieben habe“.
Trump erklärte, der russischen Wirtschaft gehe es „derzeit nicht gut“ und seine Ankündigung bezüglich der Indien-Zölle – zusätzliche 25 Prozent auf indische Waren zu einem Gesamtzollsatz von 50 Prozent – sei „ein schwerer Schlag“ für die Länder, die russisches Öl kaufen. Der US-Präsident betonte, er sei „bereit“, noch weitaus drastischere wirtschaftliche Beschränkungen einzuführen, habe aber „einen Anruf erhalten, mit dem [russische Beamte] gerne zusammenkommen würden“.
Global Player im Handelskrieg: Russland und Indien im Zentrum der Sanktions-Offensive
Die Tatsache, dass Putin unmittelbar nach Trumps Sanktionsankündigung um Gespräche bat, zeige laut ISW, dass „die russische Wirtschaft schwächer ist als von russischen Vertretern prognostiziert“. Kremlvertreter haben regelmäßig behauptet, Russlands Wirtschaft sei stark und unempfindlich gegenüber weiteren westlichen Sanktionen, sowohl um dem russischen Publikum Stabilität zu vermitteln als auch um westliche Staaten von weiteren Sanktionen abzuhalten.
Russland hat damit eine Geld- und Wirtschaftspolitik verfolgt, um seine wirtschaftlichen Probleme zu verschleiern, was Russlands Instabilität jedoch wahrscheinlich eher verschärfen wird. Konkret hat der Harvard-Forscher Craig Kennedy ein System „toxischer Schulden“ aufgedeckt: Russische Banken werden vom Kreml dazu gedrängt, günstige Kredite an Rüstungsunternehmen zu vergeben, um die wahren Kriegskosten zu verschleiern. Laut Kennedy sind die Schulden der Rüstungswirtschaft in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 70 Prozent gestiegen, was das russische Bankensystem an den Rand einer systemischen Kreditkrise bringen könnte.
Energieautarkie als Instrument der Staatssouveränität: Chinas privilegierte Position im Sanktions-Poker
Besonders betroffen von Trumps neuer Strategie ist Indien, das sich zu einem der größten Abnehmer russischen Öls entwickelt hat. Laut der DW stiegen „Indiens Öleinkäufe aus Russland von 2021 bis 2024 um fast das 19-fache, von 0,1 auf 1,9 Millionen Barrel pro Tag“. Nach Trumps Ankündigung, bereits 25 Prozent Zölle auf indische Importe verhängt zu haben, unterschrieb er zusätzliche Zölle von 25 Prozent wegen Indiens Öl-Käufen aus Russland. Indische Medien berichteten, dass die neue Abgabe „die Ölrechnung des Landes um bis zu elf Milliarden Dollar in die Höhe treiben könnte“.
Während Indien unter Druck gesetzt wird, scheint China eine Sonderstellung zu genießen. Der Energieanalyst Petras Katinas erklärte der DW, dass China, „dessen Gesamthandel mit den USA mehr als viermal so groß ist wie der Indiens“, von den neuen US-Maßnahmen ausgenommen sein könnte. China verfügt aufgrund seiner schieren wirtschaftlichen Größe und seiner Macht über seltene Erden über eine Verhandlungsmacht, die Indien fehlt.
Europa zwischen den Fronten: Energiedilemma zwischen Kosten und Sicherheit
Chinesische Ölimporte aus Russland nahmen um 50 Prozent auf 2,4 Millionen Barrel pro Tag zu. Sollten Russlands fünf Millionen Barrel pro Tag plötzlich nicht mehr exportiert werden können, und damit indirekt vom Ölmarkt genommen werden, könnten die Ölpreise erneut stark steigen. Alexander Kolyandr vom Center for European Policy Analysis warnte in einem Szenario, in dem China und Indien ihre russischen Ölkäufe komplett einstellen würden, vor drastischen Marktauswirkungen.
So erklärte er gegenüber der britischen Zeitung The Independent: „Es gibt keine Möglichkeit, diese fünf Millionen [Barrel] schnell genug zu beschaffen, um einen Anstieg der Ölpreise zu verhindern“. Dabei bezieht er sich auf Russlands gesamte tägliche Ölexporte, die bei etwa fünf Millionen Barrel liegen. Die US-Notenbank schätzt, dass jeder Anstieg des Rohölpreises um zehn Dollar die Inflation in den USA um etwa 0,2 Prozentpunkte erhöht. Im schlimmsten Fall würde ein Preisanstieg von derzeit 66 Dollar auf 110 bis 120 Dollar pro Barrel die Kosten für Verbraucher und Unternehmen erheblich steigern.
Während Trump Russlands Ölexporte ins Visier nimmt, bleibt Europa in einem schwierigen Spagat zwischen Energiekosten und Sicherheit gefangen. Die Debatte um die Reaktivierung der gesprengten „Nord Stream 2“-Pipeline ist nach dem kürzlich verabschiedeten Sanktionspaket 18 jedoch vom Tisch – zu Kosten der europäischen bzw. deutschen Endverbraucher. Laut einer Studie des Kölner Forschungsinstituts ewi Energy Research & Scenarios würde die Pipeline europäische Verbraucher jährlich um bis zu 24 Milliarden Euro entlasten, da russisches Gas kostengünstiger nach Nordwesteuropa gelangen würde. (ls)