Belgorod unter Beschuss: Russland macht Ukraine für Vampire-Raketenangriff verantwortlich

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Russland beschuldigt die Ukraine, Belgorod mit Vampire-Raketen angegriffen zu haben. Kiew lehnt die Verantwortung für die Angriffe allerdings ab.


Belgorod – Die russische Grenzregion Belgorod meldete erneut Beschuss durch die ukrainische Armee. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am 8. Januar, der Angriff sei jedoch vereitelt worden. Wie das Ministerium weiter erklärte, habe die russische Abwehr zehn Geschosse des tschechischen Mehrfachraketenwerfersystems RM-70 Vampire des ukrainischen Militärs zerstört. Kiew hat sich bislang nicht zu dem Angriff bekannt.

Feuerwehrleute löschen nach einem Raketenangriff auf die russische Stadt Belgorod brennende Autos. © dpa

Russland meldet Evakuierung von Zivilisten aus Belgorod

In Russland brachten die Behörden eigenen Angaben zufolge nach Angriffen aus der Ukraine rund 300 Personen aus Belgorod in Sicherheit. Die Menschen, die sich freiwillig für eine Evakuierung entschieden hätten, würden zunächst in Notunterkünften in weiter von der Grenze entfernten Bezirken untergebracht, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einem Video im Onlinedienst Telegram. In den vergangenen 24 Stunden seien zudem 1300 Anfragen zur Evakuierung von Kindern aus Belgorod eingegangen, die „in Schullandheime außerhalb der Stadt, in anderen Regionen“ gebracht werden sollten, erklärte Gladkow.

Der Gouverneur hatte den Menschen in Belgorod, das weniger als 32 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt ist und zuletzt vermehrt von dort aus angegriffen wurde, am Freitag angeboten, sie zu evakuieren. Es handelt sich um die größte Evakuierung aus einer russischen Stadt seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor fast zwei Jahren.

Ist die Ukraine für den Angriff auf Belgorod verantwortlich?

Bei ukrainischen Angriffen auf Belgorod Ende Dezember waren 25 Menschen getötet worden. Der Angriff folgte auf massive russische Bombardierungen ukrainischer Städte, bei denen 30 Menschen getötet wurden. Der RM-70 ist in der Lage, 40 Raketen des Kalibers 122 mm in 20 Sekunden mit einer Reichweite von bis zu 20 Kilometern abzufeuern. Deswegen gibt es Zweifel, dass die Ukraine Belgorod mit dem Mehrfachraketenwerfersystem angegriffen hat. Die russische Stadt liegt mehr als zehn Kilometer weiter, als die maximale Reichweite der Raketen.

Selenskyj droht Russland mit Vergeltung

Russland hat dagegen ihre Angriffe auf die Ukraine in den vergangenen Tagen wieder intensiviert.  In den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Chmelnyzkyj sowie in der Heimatregion des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj  Krywyj Rih waren zuletzt vier Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden. Selenskyj will die jüngsten schweren Angriffe Russlands eigenen Angaben zufolge nicht unbeantwortet lassen. „Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren“, sagte der ukrainische Präsident am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. (erpe/dpa/AFP)

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