Bürgerversammlung Ottobeuren: Bürgermeister Fries gibt Auskunft zu Entwicklung und beantwortet Bürgeranliegen

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In Ottobeuren fand die Bürgerversammlung statt. © Breuninger

Rund 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Montag, 19. Februar im Saal des Hotel Hirsch ein. German Fries, Bürgermeister der Marktgemeinde, leitete gekonnt und mit Humor durch den informativen Abend.

Ottobeuren - Die Demografie der Marktgemeinde entwickle sich normal. In den letzten Jahren ging die Einwohnerzahl leicht zurück. Die Geburtenrate ist 2023 deutlich gesunken, jedoch entspreche dies der bundesweiten Tendenz. Die Sterberate stieg etwas an, da auch Bürger mitgerechnet werden, die länger als drei Monate in der Ottobeurer Altenpflege betreut werden.
Zuzüge erreichten ihr Hoch im Jahr 2022 mit 747, 2023 waren es nur noch 574. Die Wegzüge blieben in beiden Jahren mit ca. 500 konstant.

Investitionen und Finanzen

Finanziell gibt es 2024 große Herausforderungen zu meistern. Im eigenen Wirkungskreis gebe es wichtige Investitionen, wirtschaftliche wie auch kulturelle und soziale. Um als Tourismus- und Kulturstandort attraktiv zu bleiben, sollten eben diese kulturellen und touristischen Maßnahmen laut Fries zu den Pflichtaufgaben gehören und somit vom Staat anerkannt und bestenfalls gefördert werden.

Der Haushaltsplan 2024 sieht ein Volumen von 35,5 Millionen Euro vor. Dies sei der allseits bekannten Teuerung, wie Dienstleistungen oder Energie, geschuldet. Große Investitionen seien geplant für die Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen und den Hochwasserschutz. Kleinere, notwendige Investitionen seien beispielsweise die Videoüberwachung im Haus des Gastes, da es hier im Parkhaus immer wieder zu Vandalismus und Verschmutzung kommt.

Der Glasfaserausbau laufe nicht wie geplant, es kam zu Überschneidungen zwischen den Anbietern Deutsche Telekom und Leonet, die wegen fehlender Vertragsabschlüsse nicht ausschied. Die Telekom sei allerdings mit einer Eigenleistung von etwa 5,3 Millionen Euro deutlich über dem Angebot der Leonet. Für die Breitbandförderung sind gewisse Meilensteine vorgeschrieben – diese seien laut Fries „sehr sportlich.“

Mögliche Asylunterkunft

In Absprache mit der Ausländerbehörde des Landratsamtes Unterallgäu sei eine Flüchtlingsunterkunft an der Spitalstraße 2 vorgesehen – es gibt noch keinen Bauantrag. Das Gebäudekonstrukt aus Containern solle Platz für 50 Asylbedürftige bieten. Wer komme, wisse weder German Fries noch das Landratsamt. Er hoffe auf Familien oder auch Alleinerziehende mit Kindern.

Tourismus wieder auf Kurs

2023 ging es im Vergleich zu den Vorjahren bergauf. Mit rund 53.000 Gästen und 104.000 Übernachtungen seien die Werte ähnlich derer der Jahre vor Corona. Die Basilika-Konzerte verzeichneten rund 4.000 Gäste und Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth erreichte einen Besucherrekord dank der Hundertwasser Ausstellung.

Bürgeranliegen

Grund zur Beschwerde gab es bezüglich Verkehrsdelikte. Viele „Falschparker“ im Ort und „Rennfahrer“ auf der Bahnhofsstraße, Automobilisten wie auch Fahrradenthusiasten, verhielten sich zunehmend rücksichtsloser – man müsse etwas tun. Fries appellierte an jeden Einzelnen zu mehr Rücksicht und einer gesunden Portion Anstand.

Ein geregelter Freibadbetrieb sei laut aktuellem Stand im Sommer möglich. Gesucht werde dennoch eine Fachkraft für Bäderbetriebe, die die technischen Aufgaben erledigen könne und dürfe.

Vielen Ottobeurern ist auch die Klostermauer am Silachweg ein Dorn im Auge. Ob man da schon mehr wisse? Die Verantwortung liege, betont Fries, nicht bei der Marktgemeinde, sondern beim Staatlichen Bauamt Kempten, welches noch zu keinem Entschluss gekommen ist.

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