Kampf um Kanzlerkandidatur: Scholz gegen Merz – Wer hat die größeren Chancen?
Der CDU-Chef Friedrich Merz soll Kanzlerkandidat der Union werden. Umfragewerte zeigen, dass die Chancen des Herausforderers gut stehen könnten.
Berlin – Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat der CDU und damit mit Olaf Scholz um das Amt konkurrieren. Das steht nun fest, nachdem der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf die Kandidatur verzichtete und Merz mit CSU-Chef Markus Söder in einer Pressekonferenz seine Kanzlerkandidatur verkündet hatten. Die endgültige Entscheidung darüber fällen jedoch bei der Union die Parteigremien. Wie stehen aber seine Chancen? Am Ende kann es nur einen Kanzler geben: Wird es erneut Scholz oder doch Merz werden?
Eine genaue Antwort kann es derzeit nicht geben. Doch erste Spekulationen machen bereits die Runde. So erklärt ein Autor von t-online den Christdemokraten Merz zu einem Problem für den amtierenden Kanzler. Demnach stehen Scholz nur zwei Dinge im Weg, das Kanzleramt erneut zu übernehmen: Friedrich Merz und Scholz selbst.

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz liegt in Umfrage vor Olaf Scholz
Der Sozialdemokrat sei für viele Wähler die „personifizierte Ampel“, eine Regierung, die eine Mehrheit ablehne. Merz hingegen stehe für ein Angebot einer neuen Politik, für einen Wechsel, für Veränderung. Zwar sei der 68-Jährige in den Umfragen nicht so beliebt wie der CSU-Chef Söder. Aber er habe bewiesen, dass er durchsetzungsfähig ist.
Das spiegelt sich auch in der Wählermeinung wider. In einer vom Meinungsforschungsinstitut INSA durchgeführten und von der Bild-Zeitung in Auftrag gegebenen Umfrage zeigt sich: Ein Großteil der Befragten hält Merz für kompetenter. Angaben nach wurde die Umfrage im Zeitraum von 12. bis 13. September durchgeführt.
Befragten halten Merz für führungsstark – Scholz punktet in Sachen Sympathie
Dabei wurden sie, so berichtet Bild, nach ihrer Einschätzung zur Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Sympathie befragt. Teil der Umfrage waren auch die zehn Politikfelder Asyl/Migration, Außenpolitik, Bau-/Wohnungs-/Mietpolitik, Bildung, Innere Sicherheit, Klima/Umweltschutz, Soziales (Arbeit/Rente), Staatsfinanzen, Verteidigung/Bundeswehr und Wirtschaft. Dabei liegt Merz in acht Feldern vor Scholz. Lediglich in Sachen Klima und Soziales schien der Kanzler zu überzeugen. Ein Großteil der Befragten gab jedoch auch an, nicht zu wissen, wer von beiden in den Bereichen Klima und Bildung kompetenter ist.
Meine news
Merz punktet laut Umfrage auch in Sachen Glaubwürdigkeit mit 32 Prozent, allgemeiner Kompetenz mit 37 Prozent und Führungsstärke mit 43 Prozent. Scholz erhielt hier nur 24 (Glaubwürdigkeit), 25 (allgemeine Kompetenz) und 18 Prozent (Führungsstärke) der Stimmen. Eine knappe Mehrheit von 29 zu 27 Prozent der Befragten hält Scholz jedoch für sympathischer.
Bei der Direktwahlfrage, für wen von beiden die Befragten stimmen würden, wenn sie einen Bundeskanzler wählen könnten, liegt Merz vorn. Doch die entschiedene Mehrheit wählte keinen von beiden. (gel)