14 Stunden im Vatikan: Trump mischt bei Papst-Beerdigung die Weltpolitik auf – und droht Putin
Trump war nur 14 Stunden bei der Papst-Beerdigung in Rom, aber jede Geste wurde genau verfolgt. Mit Selenskyj kam es zu einem möglicherweise historischen Treffen.
Rom - Donald Trumps erste Auslandsreise als US-Präsident führte ihn zur Beerdigung des Papstes nach Rom. Dort entstand ein ikonisches Bild: Trump und Selenskyj saßen im Petersdom des Vatikans vertraut nebeneinander. Ohne Übersetzer und umgeben von Gold und Marmor führten sie offenbar ein konzentriertes Gespräch.
Treffen von Trump und Selenskyj bei Papst-Beerdigung in Rom verlief positiv
Im Gegensatz zu ihrem letzten Treffen im Weißen Haus, das von wütenden Gesichtern und Enttäuschung geprägt war, schien Trump diesmal dem ukrainischen Präsidenten aufmerksam zuzuhören. Selenskyj bedankte sich bei Trump danach in den sozialen Medien für das „historische“ Gespräch, das sie unter vier Augen führen konnten.
Die Hoffnung auf ein weiteres Treffen zwischen Trump und Selenskyj nach der Trauerfeier für Papst Franziskus zerschlug sich jedoch. Obwohl zunächst ein zweites Gespräch geplant war, flog Trump direkt nach dem Gottesdienst zurück in die USA. Ein Sprecher erklärte, dass ein weiteres Treffen aufgrund der „sehr engen Terminpläne der Präsidenten“ nicht möglich sei.
Trump traf bei Papst-Beerdigung in Rom viele Staatschefs zum ersten Mal in zweiter Amtszeit
Trumps Anwesenheit in Rom wurde genau beobachtet, da es sein erstes Zusammentreffen mit vielen Staatschefs in seiner zweiten Amtszeit war. Neben Selenskyj sprach Trump auch in einer kurzen Runde mit dem britischen Premier Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, offenbar über die Ukraine-Verhandlungen. Der Élysée-Palast teilte danach laut dem italienischen Sender Rai mit, es habe einen „positiven Austausch mit Trump zur Ukraine gegeben.

Von der Leyen bittet Trump bei Papst-Beerdigung in Rom um Treffen
Auch eine Begegnung mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fand statt, bei der ein baldiges Treffen vereinbart wurde. Danach hieß es, Trump habe zugestimmt, von der Leyen bald zu treffen. Das teilte eine Sprecherin der CDU-Politikerin mit.
Eine längere Unterhaltung führte Trump mit Italiens Regierungschefin Georgia Meloni. Das Büro von Meloni veröffentlichte laut New York Times Fotos, die ihn mit seiner Hand auf ihrer Schulter zeigen. Ein weiteres Foto zeigt Meloni neben Donald und Melania Trump im Gespräch im Petersdom. Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz sprach kurz mit Trump am Rande der Beerdigung.
Nach Papst-Trauerfeier kritisiert Trump Wladimir Putin plötzlich scharf
Auf dem Rückflug in die USA äußerte sich Trump auf seiner Plattform Truth Social dann ungewohnt scharf gegen Wladimir Putin. Er schrieb: „Ich denke, er will den Krieg vielleicht gar nicht beenden, sondern mich nur an der Nase herumführen und muss anders behandelt werden.“ Er drohte Putin offen mit Sanktionen. Zudem kritisierte er Joe Biden und machte ihn für den Ukraine-Krieg verantwortlich: „Das ist der Krieg des schläfrigen Joe Biden, nicht meiner.“
Neue Hoffnung auf Ende des Ukraine-Kriegs durch Verhandlungen in Rom
Trotzdem keimte nach Trumps Besuch im Vatikan neue Hoffnung auf eine Friedenslösung im Ukraine-Konflikt auf. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow verkündete, dass Putin zu „direkten“ Verhandlungen mit der Ukraine bereit sei. Emmanuel Macron teilte mit, dass Selenskyj in Rom seine Bereitschaft zu einem „bedingungslosen Waffenstillstand“ bekräftigt habe. „Nun liegt es an Präsident Putin, zu beweisen, dass er wirklich Frieden will.“ (smu)