Dramatisch: Stadionsprecher verhinderte deutschen Biathlon-Heimsieg

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Biathletin Franziska Preuß verpasst im Einzel der Frauen in Ruhpolding knapp den Sieg. Ist der Stadionsprecher Schuld am entscheidenden Fehlschuss?

Ruhpolding – Nächste Glanzleistung von Franziska Preuß im Biathlon-Weltcup: Deutschland derzeit beste Biathletin landet am Donnerstagnachmittag (16. Januar) nach einem starken Rennen im Einzel von Ruhpolding auf dem 2. Platz und verteidigt so ihre Führung im Gesamtweltcup. Doch wäre ausgerechnet vor ihrem Heimpublikum sogar der Sieg drin gewesen?

Stadionsprecher Schuld an Fehlschuss von Biathletin Preuß?

Möglich! Im Ziel hatte Preuß 35,7 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Französin Lou Jeanmonnot. Während Preuß einen Fehler schoss und somit im Einzel eine Strafminute angerechnet bekam, blieb Jeanmonnot bei 20 Schüssen fehlerfrei. Auf der Strecke war die Deutsche zwar deutlich schneller – doch nicht schnell genug, um die Strafminute zu kompensieren.

Ein Fehlschuss kostet Biathletin Franziska Preuß im Einzel von Ruhpolding knapp den Sieg. Der Stadionsprecher hat daran wohl einen Anteil.
Ein Fehlschuss kostet Biathletin Franziska Preuß im Einzel von Ruhpolding knapp den Sieg. Der Stadionsprecher hat daran wohl einen Anteil. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Umso ärgerlicher, dass Preuß nach dem Rennen für ihren einzigen Fehlschuss beim ersten Stehendschießen eine plausible Erklärung parat hatte. „Unser sportlicher Leiter hat gesagt, dass uns der Stadionsprecher nicht explizit anspricht, wenn wir beim Schießen sind. Und ich stelle mich auf die Matte (und der Stadionsprecher sagt): ‚Jetzt Franzi Preuß auf Stand Nummer 16‘. Und ich habe es auch noch explizit gehört und dachte mir: Scheiße!“, erzählt Preuß nach dem Rennen schmunzelnd in der ARD.

Preuß ärgert sich über Ansage von Stadionsprecher: „Dachte mir: Scheiße!“

Kurioserweise habe Preuß noch vor dem Rennen zu ihren Teamkolleginnen gesagt, die Nennung der genauen Schießbahn ans Publikum finde sie „ganz schlimm. Weil dann hat es auch noch der letzte auf der Tribüne kapiert, wo du jetzt schießt und dann weißt du, jetzt sind alle Augen auf mich gerichtet“ – davon wusste der Stadionsprecher in der Chiemgau Arena aber offenbar nichts und sorgte so für zusätzliche Verunsicherung bei der 30-Jährigen.

Neben der Durchsage habe sie schließlich auch noch „die Musik wahrgenommen und dann hat, glaube ich so das letzte My an Konzentration gefehlt“. Anschließend habe sie ihren Fokus jedoch schnell wiedergefunden und glücklicherweise noch zweimal ohne Fehler den Schießstand verlassen können. „Das freut mich voll. Gerade der letzte Schuss war eine kleine Zitterpartie“, so Preuß lachend.

Wirklich übel nimmt Preuß dem Stadionsprecher den kleinen „Fauxpas“ aber wohl nicht. Zu zufrieden war die Weltcup-Führende über ihre Leistung bei ihrem Heimrennen. In Ruhpolding besitzt Preuß mit Freund Simon Schempp ein Holzhaus. Es sei „ein Genuss“ gewesen, im Gelben Trikot vor Familie und Freunden im Heimstadion zu laufen: „Das hätte ich mir nie erträumt.“ Jenes Gelbe Trikot wird sie auch am Sonntag (19. Januar) wieder tragen. Dann zum Abschluss ihres Heimweltcups im Massenstart. (LuHa)

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