Überraschende Summe: Ab diesem Einkommen gelten Menschen unter 35 als reich

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Wie viel Geld muss man besitzen, um als reich zu gelten? Vor allem junge Menschen gehören mit vergleichsweise geringen Summen zu den Spitzenvermögenden.

Köln – Mit wie viel Geld gilt man in Deutschland eigentlich als reich? – Ob man in Deutschland als vermögend gilt, hängt nicht nur von der Summe auf dem Konto ab, sondern auch vom Alter, denn da gibt es deutliche Unterschiede. Besonders für unter 35-Jährige ist die Schwelle zum „Reichtum“ deutlich niedriger als viele vermuten würden.

Das Durchschnitts-Vermögen in Deutschland steigt weiter – doch wie hoch es ist, hängt auch stark mit dem Alter zusammen, zeigt eine neue Studie .
Das Durchschnitts-Vermögen in Deutschland steigt weiter – doch wie hoch es ist, hängt auch stark mit dem Alter zusammen, zeigt eine neue Studie . © Patrick Pleul/dpa

Neue IW-Studie zeigt: Wer mit unter 35 so viel Geld hat, gilt als reich

Eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesbank liefert spannende Zahlen. Laut dem IW-Kurzbericht gehört man mit einem Haushaltsnettovermögen von 17.300 Euro mit unter 35 Jahren bereits zur vermögensreicheren Hälfte der eigenen Altersgruppe.

Dieser sogenannte Medianwert – ein statistischer Wert – zeigt: Wer in jungen Jahren ein paar Rücklagen gebildet oder vielleicht sogar schon in Aktien investiert hat, steht im Vergleich zu Gleichaltrigen schnell ziemlich gut da. Bei den 55- bis 64-Jährigen hingegen liegt dieser Medianwert bei satten 241.100 Euro – fast das Vierzehnfache. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Während junge Erwachsene oft erst in der Aufbauphase ihrer Karriere stehen, haben ältere Menschen ihr Vermögen über Jahrzehnte hinweg aufgebaut – etwa durch Immobilienkauf, Sparanlagen oder betriebliche Altersvorsorge.

Ab welchem Betrag zählt man als vermögend? Die Antwort hängt nicht nur vom Geld, sondern auch vom Alter ab: Unter den unter 35-Jährigen genügen 17.300 Euro, um zur vermögensreicheren Hälfte dieser Gruppe zu gehören.
Wann zählt man als reich? Die Antwort hängt nicht nur vom Geld, sondern auch vom Alter ab: Unter den unter 35-Jährigen genügen 17.300 Euro, um zur vermögensreicheren Hälfte dieser Gruppe zu gehören. © Deutsche Bundesbank/ Institut der Deutschen Wirtschaft

Studie nennt Zahlen: Was „reich“ bedeutet, hängt vom Lebensabschnitt ab

Noch krasser fällt der Unterschied aus, wenn man einen Blick auf die oberen 10 Prozent innerhalb der Altersgruppen wirft. Wer unter 35 Jahre alt ist und mehr als 200.400 Euro besitzt, gehört zur vermögensreichsten Gruppe seiner Altersklasse. Im höheren Alter braucht es dazu mehr als eine Million Euro. Für die Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen liegt der Wert bei 1.061.200 Euro, bei den 65- bis 74-Jährigen sind es immerhin noch 1.019.800 Euro.

Vermögen wächst mit den Jahren – und schrumpft später wieder

Dass Vermögen mit dem Alter zunimmt, ist wenig überraschend. Berufseinstieg, Partnerschaft, Familiengründung und Immobilienkauf sorgen für einen allmählichen Vermögensaufbau. Im Ruhestand hingegen wird es oft wieder Stück für Stück abgebaut, um den Lebensunterhalt zu bestreiten oder Pflegekosten zu decken. Das zeigt sich auch in der Zusammensetzung des Vermögens, so die IW-Analysen.

Wertpapiere statt Immobilen: Fast die Hälfte der Jüngeren setzt auf Aktien, Fonds und Anleihen

Eine wichtige Rolle bei der Vermögensbildung spielt der Besitz von Immobilien. So besitzen nur sieben Prozent der unter 35-Jährigen selbstgenutztes Wohneigentum, während dieser Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen mit 56 Prozent den Höchstwert erreicht.

Im Durchschnitt aller Haushalte lag die Eigentumsquote 2023 bei 42 Prozent. Während Immobilien für Ältere die zentrale Vermögenskomponente darstellen, setzen jüngere Haushalte deutlich häufiger auf Wertpapiere. Fast die Hälfte der unter 35-Jährigen investierte 2023 in Aktien, Fonds und Anleihen, bei den über 65-Jährigen liegt dieser Wert deutlich niedriger.

Dass Jüngere eher über höhere Barvermögen als in Immobilien angelegtes Kapital verfügen, bestätigt eine aktuelle Umfrage des Kreditportals Smava. Danach haben 16,3 Prozent der 30- bis 39-Jährigen überraschend oft mehr als 10.000 Euro auf dem Konto, ihr Anteil bei 11,6 Prozent. Unter den 50- bis 64-Jährigen sind es nur 11 Prozent und unter den über 65-Jährigen hat mit 10,9 Prozent nur rund ein Zehntel über 10.000 Euro auf dem Konto.

Haushaltsform und Vermögen: Große Unterschiede schon bei den Jüngeren

Neben dem Alter spielt auch die Haushaltsform spielt eine große Rolle: Unter 35-jährige Alleinlebende haben im Median gerade einmal 9.800 Euro auf der hohen Kante. Wer als junges Paar zusammenlebt, bringt es hingegen auf 42.300 Euro. Ähnlich groß sind die Unterschiede auch bei den Älteren: 55- bis 64-jährige Paare verfügen im Schnitt über 361.800 Euro, Alleinlebende derselben Altersgruppe lediglich über 79.800 Euro.

Was die neue Studie die auf Befragungsdaten der Deutschen Bundesbank beruht, auch zeigt ist, dass Haushalte in Deutschland kurz vor dem Rentenantritt über am meisten Geld verfügen. So belief sich das Medianvermögen der 55- bis 64-Jährigen im Jahr 2023 auf 241.100 Euro. Der Medianwert über alle Haushalte hinweg betrug 103.100 Euro.

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