Die Echinger Handballmänner landeten als Aufsteiger zwar abgeschlagen auf dem letzten Platz der Oberliga, doch einen individuellen Titel gab es zu feiern: Der 23-jährige Simon Pfannes wurde mit 188 Treffern Torschützenkönig. Die Freude darüber hält sich allerdings in Grenzen.
Herr Pfannes, Sie sind der beste Oberliga-Torschütze. Wie wichtig ist Ihnen diese Auszeichnung?
Natürlich ist das eine schöne Sache, aber es bringt halt nicht so viel. Lieber hätte ich einige Tore weniger geworfen, wenn wir dafür den Klassenerhalt gepackt hätten.
Hätten Sie erwartet, dass Sie eine Liga höher gleich wieder so groß auftrumpfen können?
Nein, das habe ich überhaupt nicht erwartet. Es kamen verschiedene Faktoren zusammen: Durch die Verletzung von Thomas Landsmann, der wie ich im linken Rückraum antritt, hatte ich viel mehr Spielzeit und war bis zu 55 Minuten auf dem Feld. Und weil die Abwehrreihen so gut waren, habe ich als großer Spieler häufig den Abschluss gesucht. Heraus kamen deutlich mehr Würfe, teilweise auch aus schlechten Situationen. In einigen Fällen war der Ball halt trotzdem drin.
In der Abwehr sieht Pfannes noch Verbesserungspotential
Ging die lange Spielzeit nicht irgendwann an die Substanz?
Glücklicherweise bin ich seit zwei Jahren von Verletzungen verschont geblieben, das war schon ein Vorteil. Außerdem hat mich unser Trainer Thomas Gentgen in der Abwehr häufig auf die Außenposition gestellt, was deutlich weniger anstrengend als im Zentrum ist. Aber an die Kräfte ging das Ganze natürlich schon.
Apropos Abwehr. Ihr Trainer kritisierte manchmal, dass es da bei Ihnen noch ein wenig hapert.
Da hat er hundertprozentig recht. Generell war die Abwehr ja unsere Schwäche, da haben wir zu selten als Team agiert. Jeder hat sich nur auf seinen Mann konzentriert. Ich selbst hatte Probleme beim Zurücklaufen, wenn ich mich vorne beispielsweise nach einem Fehlwurf geärgert habe. Außerdem habe ich Schwierigkeiten mit kleinen, wendigen Gegenspielern. Da bin ich einfach nicht schnell genug. Unvermögen und fehlende Kondition kamen da ein wenig zusammen bei mir.
Wo sehen Sie dagegen Ihre großen Stärken im Spiel?
Trotz meiner Größe von 1,94 Metern ist es nicht der Wurf aus der Ferne. Durch meine 95 Kilo kann ich dagegen gut in die Zweikämpfe gehen und mich durchsetzen. An den anderen Dingen muss ich aber noch arbeiten.
„Der Verein ist sympathisch, die Stimmung immer gut“
Auch wenn es hauptsächlich Niederlagen hagelte: Haben Sie etwas aus der Oberliga-Saison mitnehmen können?
Aus der Oberliga nehmen wir viele Erfahrungen mit – etwa einen Torhüter ausgucken zu müssen, war eine neue Sache. In der Bezirksoberliga war dies häufig nicht nötig. Aber auch das Bewusstsein, was in welchen Situationen das Richtige ist, hat sich bei mir von Spiel zu Spiel verbessert.
Zum Abschluss die wichtigste Frage: Werden Sie auch in der kommenden Saison für Eching in der Bezirksoberliga antreten?
Ich bleibe auf alle Fälle in Eching. Der Verein ist sympathisch, die Stimmung immer gut. Ich freue mich bereits auf die nächste Saison, wo wir auf Altbekannte treffen. Das Ziel lautet dann natürlich: Wiederaufstieg.