Umfragen zur US-Wahl untermauern Harris’ Führung: Besonders eine Gruppe wendet sich von Trump ab
In den Umfragen zur US-Wahl liegt Kamala Harris vor Donald Trump. Offenbar gelingt es ihr, wichtige Stimmen zurück ins demokratische Lager zu holen.
Washington, D.C. – Die Demokraten sind obenauf. Eine Umfrage nach der anderen zeigt: Kamala Harris liegt vor Donald Trump. Eins ist damit wenige Wochen vor der US-Wahl auf jeden Fall gewiss: Nach den Tagen der Depression im Frühsommer kann die demokratische Partei doch noch auf den Wiedereinzug ins Weiße Haus hoffen.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, warum Harris so viel besser abschneidet als Präsident Joe Biden zuvor. Das hat vor allem auch mit den Wahlberechtigten zu tun, die hispanoamerikanischer oder spanischer Herkunft sind. Die Hispanics hatten sich unter Biden zuletzt immer mehr den Republikanern zugewandt. Jetzt ist das anders.
Harris kann Trump vor der US-Wahl Stimmen in Gruppe der Hispanics abnehmen
Laut einer aktuellen Umfrage von The Economist und YouGov beträgt der Vorsprung von Harris in dieser Gruppe derzeit glatte 20 Punkte (54 Prozent zu 34 Prozent). Eine Umfrage von New York Times und dem Siena College Ende Juli erbrachte ein ganz ähnliches Ergebnis. Hier lag Harris mit 19 Punkten vor Trump (57 Prozent zu 38 Prozent). Zum Vergleich: Im Juni lag Biden in einer Times/Siena-Umfrage nur mit einem Punkt vor Trump (45 Prozent zu 44 Prozent).
Umfragen von Equis zeigen auch, dass Harris in wichtigen Swing States ähnliche Zugewinne erzielt hat. In Arizona, Georgia, North Carolina, Nevada, Michigan, Pennsylvania und Wisconsin lag Harris demnach bei den Hispanics mit 19 Punkten vor Trump (56 Prozent zu 37 Prozent). Allerdings ist zu beachten, dass bei der Wahl 2020 landesweit 61 Prozent der Hispanics für Biden gestimmt hatten. Noch also liegt Harris hier nicht im Soll.
Harris liegt in den Umfragen zur US-Wahl vor Trump
Dennoch scheint Harris auf einem guten Weg zu sein. Die landesweiten Umfragen sehen Harris allesamt vor Trump. Daran ändert sich auch nichts, falls der unabhängige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. aus dem Rennen ums Weiße Haus aussteigen sollte.
Meine news
Quelle | Harris | Trump | Kennedy |
---|---|---|---|
FiveThirtyEight | 47,0 | 43,7 | 4,7 |
Race to the White House | 48,9 | 45,9 | - |
Decision Desk HQ/The Hill | 49,4 | 46,4 | - |
(Quellen: FiveThirtyEight sowie RacetotheWH und The Hill, gewichteter Durchschnitt der Umfragen, Stand: 21. August)
Umfragen zur US-Wahl: Ergeht es Harris so wie Clinton gegen Trump?
Entscheidend sind am Ende aber die Ergebnisse in den Swing States. Wie also sieht es in diesen Schlüsselstaaten aus? In Arizona, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin liegt Harris knapp vorne. In Georgia wiederum hat Trump die Nase vorne.
Dennoch sei an die Wahl 2016 erinnert. Auch damals lag Trump in den Umfragen zurück. Während Hillary Clinton landesweit tatsächlich fast drei Millionen mehr Stimmen gewann, musste sie sich aufgrund des Wahlsystems dennoch geschlagen geben. Denn in den meisten Swing States lag überraschend Trump vorne – wenn auch jeweils nur äußerst knapp. Etwa 80.000 Stimmen gaben damals den Ausschlag.
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Für Harris ist das eine Warnung. Darauf spielte auch Michelle Obama in ihrer Rede auf dem Parteitag der Demokraten an: „Ganz gleich, wie gut wir uns heute oder in den nächsten Tagen fühlen: Das wird ein harter Kampf.“ (cs)