Russland erleidet schwere Verluste bei Kursk-Vorstoß: Ukraine-Spezialeinheit jagt Stellungen in die Luft
In Kursk scheinen die ukrainischen Truppen den Fluss Sejm für ihre Offensive zu nutzen. Mit der Zerstörung von Brücken stellen sie russische Truppen vor Herausforderungen.
Kursk – Mit HIMARS-Raketenwerfern haben ukrainische Truppen nach eigenen Angaben drei Brücken in der Region Kursk zerstört. Auch von russischen Truppen errichtete Ponton-Brücken sollen die Soldaten bei ihrer Offensive in der russischen Grenzregion bei Luftangriffen beschossen haben. Am Mittwoch veröffentlichten die ukrainischen Spezialeinheiten ein Video, in dem zu sehen ist, wie die ukrainischen Einheiten militärische Ausrüstung Russlands sowie Brücken und Ponton-Brücken in der Region Kursk zerstört haben sollen. Erstmals bestätigte Kiew damit, westliche Waffen bei der Offensive in Kursk eingesetzt zu haben.
Zu dem Video schrieb die ukrainische Spezialeinheit: „Wohin russische Pontons in der Region Kursk verschwinden? Agenten der Special Operations Forces zerschlagen sie zusammen mit Einheiten der ukrainischen Verteidigungskräfte.“ Ein ukrainischer Offizier erklärte gegenüber Kyiv Post: „Nach einem solchen Schaden werden weder die Ausrüstung noch die Ponton-Überfahrt ordnungsgemäß funktionieren.“
Kursk-Offensive: Ukraine greift Brücken in der russischen Grenzregion an
Seit dem 16. August soll die Ukraine Berichten zufolge bereits mehrere Brücken in der russischen Grenzregion ins Visier genommen haben. Am Montag (19. August) gab Moskau laut Kyiv Independent an, dass die ukrainischen Truppen die dritte und damit letzte stationäre Brücke über den Fluss Sejm in der Region Kursk zerstört haben sollen.
Zuvor hatte der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, angegeben, die Ukraine hätte zwei Brücken zerstört, um Russland daran zu hindern, ihre Truppen in Kursk mit militärischer Ausrüstung zu versorgen. Militärblogger sagten über die Zerstörung der dritten Brücke laut Kyiv Independent, der Angriff würde sich aufgrund der Ponton-Brücken nicht maßgeblich auf die Versorgung der russischen Truppen auswirken. Das könnte sich nun – da die Ukraine auch die russischen Pontons ins Visier genommen haben – geändert haben.
Ukraine Vorstoß in Kursk: Ukrainische Truppen zerstören Pontons und erschweren russische Versorgung
Radio Liberty hatte am Dienstag unter Berufung auf Satelliten-Bilder berichtet, dass Russland nahe einer zerstörten Brücke über dem Sejm Fluss eine Ponton-Brücke errichtet habe. Diese sei jedoch auf den Satelliten-Bildern von Montag bereits nicht mehr zu sehen gewesen. Stattdessen zeigten die Bilder aufsteigenden Rauch – der auf eine Explosion zurückzuführen sein könnte. Durch die Angriffe auf die Brücken sollen russische Truppen daran gehindert werden, den Fluss überqueren zu können. Damit erschwere die Ukraine den russischen Truppen die Versorgung in der Region, heißt es in dem Radio Liberty-Bericht.
Gegenüber New York Times erklärte der Militär-Analyst der ukrainischen Come Back Alive Foundation, Mykola Bielieskov, am Montag, dass die Zerstörung der Brücken die russischen Truppen möglicherweise von ihrer Versorgung abschneiden könnte. „Angriffe auf die Brücken erschweren oder verhindern sogar ganz, dass der Feind seine Streitkräfte südlich des Sejm-Flusses aufrechterhalten kann“, sagte Bielieskov.
Offensive im Ukraine-Krieg: Militärhistoriker spricht von „sehr erfolgreichem Plan“ der Ukraine in Kursk
Der Militärhistoriker Wasyl Pawlow erklärte, dass sich im Laufe der Offensive in Kursk die Strategie der Ukraine gezeigt habe, Flüsse als Schutz zu nutzen. Ukrainische Streitkräfte rückten demnach entlang zweier Flüsse vor, dem Sejm und dem Psel, und nutzten diese dabei als natürliche Barriere, erklärte Pawlow im Times-Interview. Die Vorgehensweise der ukrainischen Truppen nannte er einen „sehr erfolgreichen Plan“.
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Seit Beginn der Kursk-Offensive im Ukraine-Krieg vor rund zwei Wochen haben die ukrainischen Truppen immer wieder Erfolge in der russischen Grenzregion vermeldet. Zuletzt gab der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj an, die ukrainischen Truppen sollen mehr als 1260 Quadratkilometer und 93 Ortschaften in Russland eingenommen haben. (pav)