Bundesliga-Chefscout legt Pause ein und will für Wagenknecht-Partei in den Bundestag
Oliver Ruhnert prägte Union Berlin viele Jahre als Manager. Zuletzt war er Chefscout beim Bundesliga-Klub, will nun aber in den Bundestag.
Berlin – Bei Union Berlin hat sich Oliver Ruhnert in den vergangenen Jahren Legendenstatus erarbeitet, nun zieht sich der langjährige Manager des Bundesliga-Klubs allerdings vorerst aus dem Fußball zurück.
Union Berlin: Ex-Manager Oliver Ruhnert will für das BSW in den Bundestag
Der Grund dafür ist politischer Natur. Ruhnert, bis zuletzt Chefscout des Traditionsvereins, peilt als Berliner Spitzenkandidat für das Bündnis Sahra Wagenknecht den Einzug in den Bundestag an. Das machte der Hauptstadtklub am Dienstag (19. November) offiziell.
„Der 1. FC Union Berlin und Chefscout Oliver Ruhnert haben sich auf ein Ruhen ihrer Zusammenarbeit ab Januar 2025 verständigt. Oliver Ruhnert hat das Präsidium des Klubs darüber informiert, dass er bei der kommenden Bundestagswahl als Spitzenkandidat auf der Berliner Landesliste seiner Partei kandidiert. Ab Januar wird er sich vollumfänglich den Wahlkampfaktivitäten für die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfindende Bundestagswahl widmen“, heißt es in dem Union-Statement.

Ex-Union-Manager Oliver Ruhnert schon seit Jahren in der Politik aktiv
Wirklich überraschend kommt der Wechsel des 53-Jährigen nicht. Schon seit Jahren ist er in seiner Heimat Iserlohn in der Kommunalpolitik aktiv, saß dort mehrere Jahre für die Linke im Stadtrat, ehe er zum BSW wechselte. Bereits im August bezeichnete er gegenüber der SportBild das Projekt als „interessant und spannend“ und begründete beim rbb nun seine Entscheidung für die Kandidatur.
„Gerade jetzt, wo die sozialen Unterschiede immer größer werden und wo es um elementare Themen geht wie Krieg und Frieden, ist dieser Schritt erfolgt“, so Ruhnert, dessen Arbeitsverhältnis mit Union im Falle eines Bundestags-Einzugs endgültig enden würde, und ergänzte: „Soziale Gerechtigkeit war für mich schon immer der Hauptgrund, in die Politik gegangen zu sein.“
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Gänzlich dem Sport fernbleiben würde Ruhnert aber auch dann nicht. Seine Schwerpunkte wären die Bereiche Inneres und Soziales, darunter fällt auch das Sport-Ressort. Für Union selbst ist der Verlust aber durchaus ein Rückschlag.
Während Ruhnerts Zeit als Manager von Mai 2018 bis Juni 2024 gelang zunächst der Bundesliga-Aufstieg und in den folgenden Saisons auch der souveräne Klassenerhalt inklusive Europapokal-Teilnahmen. Auch am größten Erfolg der Vereinsgeschichte, der erstmaligen Qualifikation für die Champions League am Ende der Spielzeit 2022/23, hatte er großen Anteil. (masc)