Ahmet Y. (27) bekommt lebenslang - „Hab' das nicht getan“: Als Daras (15) Mörder Urteil hört, hämmert er wütend auf den Tisch

Lebenslange Haft für einen der Haupttäter im Mordfall um Dara (†15) aus Köln!

Der Fall hatte im März 2024 für Fassungslosigkeit gesorgt, Dara war tot am Mülheimer Hafen gefunden worden. Das Urteil wurde am Mittwochvormittag (18. Dezember 2024) vor dem Kölner Landgericht gesprochen.

Als Haupttäter „Ich hab' das nicht getan“ schreit, springt Publikum auf

Anders als beim Prozessauftakt, als der Saal wegen Tumulten geräumt werden musste, blieb es ruhig, als der Vorsitzende Richter die Urteile verkündete. Erst im Anschluss hämmerte der Angeklagte Ahmet Y. (27) mit der Faust auf den Tisch und schrie: „Ich hab' das nicht getan!“

Daras Schwester kreischte als Antwort, das Publikum sprang auf und Daras Mutter schrie immer wieder den Namen ihres Sohnes.

Lebenslang für Ahmet Y. (27), 9 Jahre für Messerstecher Joshua M. (19) 

Kurz zuvor waren Ahmet Y. und Joshua M. (19) wegen Mordes in Tateinheit mit Freiheitsberaubung mit Todesfolge zu lebenslänglich beziehungsweise neun Jahren Haft verurteilt worden. Joshua M. nach Jugendstrafrecht. 

Der 19-Jährige hatte im Prozess zunächst geschwiegen, am 28. November aber ein Geständnis abgelegt.

Richter sicher: „Das war arbeitsteilige, vorsätzliche Tötung“

Laut Gericht hat Joshua M. den 15-jährigen Dara am 10. März am Mülheimer Hafen getötet, während Ahmet Y. mit einer Schrotflinte auf das Opfer zielte. Der Richter: „Das war arbeitsteilige, vorsätzliche Tötung.“

Marcel M. (19) wurde unter anderem wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Er war bei der Tötung nicht dabei. Semih D. (20), der als einziger nicht vorbestraft ist, befindet sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. 

Er wurde jetzt lediglich wegen versuchter Strafvereitelung verurteilt. So hatte er mit Marcel M. an einer Tankstelle Grillanzünder gekauft, mit dem später die Kleidung von Dara verbrannt wurde.

„Die Mörder von Dara verdienen ohne weiteres die Höchststrafe“

„Die Mörder von Dara verdienen ohne weiteres die Höchststrafe“, sagte der Richter anschließend. An Joshua M. gerichtet, erklärte er, dass aber ohne dessen Angaben die letzten Minuten von Dara nicht hätten geklärt werden können. 

„Er hat sich selbst massiv belastet“, so der Richter. Sein Geständnis sei durch die Beweisaufnahme größtenteils bestätigt worden.

Anders die Einlassung von Ahmet Y. Die sei größtenteils widerlegt worden. So hatte der 27-Jährige bereits am Prozessanfang unter anderem behauptet, er habe nicht gewusst, dass Joshua ein Messer dabei hatte. Dieser hatte aber vor Gericht erzählt, dass er das Messer immer dabei hatte und das hätten auch alle gewusst.

Mit der lebenslangen Haft für Ahmet Y. folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Oberstaatsanwalt Bastian Blaut hatte in der vergangenen Woche bei seinem Plädoyer von einer kaltblütigen Tat gesprochen.

Mord an 15-Jährigen sorgte bundesweit für Entsetzen

Die Leiche von Dara war am 11. März gefunden worden. Am Abend zuvor hatten die Täter ihn mit Gewalt gezwungen, mit zum Mülheimer Hafen zu kommen. Dort war der 15-Jährige getötet, seine Kleidung anschließend verbrannt worden.

Motiv für den Mord an dem 15-Jährigen: Wut und Rache! Dara verkaufte als sogenannter Läufer Drogen für eine Bande und war kurz vor seinem Tod zur Konkurrenz gewechselt. 

Auch ging es um 700 Euro Schulden. Außerdem hatte er in einem Prozess am Amtsgericht wegen Drogenhandels gegen einen Mitangeklagten ausgesagt und sich dadurch eine mildere Strafe verschafft. 

Von Iris Klingelhöfer (iri)

Das Original zu diesem Beitrag "Heftige Strafen gegen vier Täter: Mordfall Dara (†15) aus Köln – Urteile stehen fest" stammt von Kölner Express.