Bullach ist bereit für die Löwen: „So lange wie möglich die Null halten“

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Kevin Volland und Florian Niederlechner. © IMAGO/Oryk HAIST

Am Dienstagabend ist es so weit: Der TSV Geiselbullach empfängt den TSV 1860 München in der zweiten Runde des Totopokals.

Geiselbullach – In Geiselbullach grassiert das Fieber – genauer gesagt, das Löwen-Fieber. Am Dienstagabend, 18 Uhr, gastiert der Kultverein aus München-Giesing zum Zweitrunden-Duell im bayerischen Totopokal beim Bezirksligisten TSV Geiselbullach. Für die Löwen ist es vermutlich nur eine der alljährlichen Pflichtaufgaben im Landespokal, für die Bullacher ist es definitiv das größte Spiel in der 64-jährigen Vereinsgeschichte.

Matthias Dressel, Bullachs sportlicher Leiter, und sein Orga-Team hatten in den letzten beiden Wochen alle Hände voll zu tun. Jetzt ist man bereit. Man hätte natürlich deutlich mehr Karten absetzen können als die letztlich erlaubten 1750. „Allein aus meinem Bekanntenkreis habe ich unzählige Anrufe und Besuche an der Haustür erhalten“, erzählt Dressel schmunzelnd. Aber auch ihm standen nur zwei Tickets zu.

Viele Helfer und Sponsoren

Auch wenn sportlich nichts zu holen sein wird, finanziell bleibt auf jeden Fall etwas hängen für den TSV Geiselbullach. Auch dank vieler zusätzlicher Sponsoren und dem Entgegenkommen von Firmen wie Bauzäune Schäfer, dem Sicherheitsdienst Lutzeier oder den Burschenvereinen aus Feldgeding und Lauterbach (beide Landkreis Dachau), die mit Sanitäranlagen und Grillequipment helfen.

Rein sportlich befindet sich der TSV Geiselbullach derzeit in einer kleinen Krise. Aus den ersten drei Partien in der Bezirksliga holte die Mannschaft von Spielertrainer Stefan Held einen Punkt (3:11 Tore). Nach der Punkteteilung zum Saisonauftakt gegen den VfL Denklingen (1:1) setzte es zuletzt zwei Fünfer-Packs (0:5 beim SC Olching, 2:5 gegen den FC Deisenhofen II). Gegen die Löwen wäre der zwischen den Bullacher Pfosten stehende Spielertrainer aber sicherlich froh, wenn er „nur“ fünfmal hinter sich greifen müsste.

Spielertrainer mit blauer Vergangenheit

Held, der in der Jugend für den TSV 1860 München gespielt hat, sieht es bereits als Erfolg, dass „wir gegen die Löwen spielen – in Geiselbullach“. Ohne die Unterstützung von Polizei und Stadtverwaltung wäre dieses Großereignis sicherlich nicht möglich, meinte Held. „Da kann man sich nur bedanken.“ Dass in dem ungleichen Duell gegen den Drittligisten die Rollen klar verteilt sind, steht für den bekennenden Löwen-Fan Held außer Frage. „Die Löwen sind uns in allen Belangen deutlich überlegen.“ Held kommt auch nicht um die üblichen Phrasen herum. „Wir wollen so lange wie möglich die Null halten.“ In der 1. Runde gegen Buchbach gelang das exakt 31 Sekunden.

Während Geiselbullach den Saisonauftakt in der Bezirksliga in die Binsen gesetzt hat, herrscht beim Drittligisten aus München-Giesing derzeit eitel Sonnenschein. Mit vier Punkten aus zwei Spielen rangieren Kevin Volland und Co. auf dem zweiten Platz. Auf dem möchte man dann auch im kommenden Frühjahr stehen, was den Aufstieg in 2. Bundesliga bedeuten würde. Löwen-Fan Held wagte jedenfalls schon mal die Prognose, dass es im kommenden Frühjahr etwas zu feiern gibt in Giesing. „Ich war zwar schon öfter optimistisch, aber dieses Jahr haben wir einen Kader zusammen, wo ich sage, da wird es funktionieren, weil die richtigen Leute auf dem Platz auch den Ton angeben. Kevin Volland und Florian Niederlechner sind genau die Typen, die sich nicht zu schade sind, in der dritten Liga Wege zu machen, sich da reinzuhauen, zu kämpfen, zu fighten und das Ganze anzunehmen.“

Rätselraten um 1860-Aufstellung

Ob Held den Genannten am Dienstag auf dem Platz gegenüber stehen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Löwen-Dompteur Patrick Glöckner seinen Stammspielern gegen den Siebtligisten eine Verschnaufpause gönnen. Beim Erstrunden-Sieg beim SC Reichmannsdorf vor drei Wochen schonte Glöckner jedenfalls seine Topspieler. Mit Patrick Hobsch, Tunay Deniz, Kilian Jakob oder Soichiro Kozuki standen dennoch jede Menge namhafte Akteure auf dem Feld. Der oberfränkische Kreisligist hielt sich übrigens mehr als achtbar und verlor mit 0:6. (Dirk Schiffner)

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