Umfrage vor US-Wahl: Harris verteidigt knappen Vorsprung vor Trump
Drei Wochen vor der US-Wahl 2024 zeichnet sich weiter ein enges Rennen zwischen Trump und Harris ab. Doch die Demokratin kann in der jüngsten Umfrage ihren Vorsprung halten.
Washington, D.C. – Das Wahlkampf in den Vereinigten Staaten ist langsam aber sicher in der heißen Phase angekommen. In weniger als drei Wochen sind die Bürgerinnen und Bürger in allen Bundesstaaten dazu aufgerufen, bei der US-Wahl einen neuen Präsidenten zu wählen.
Die beiden Bewerber erhöhen auch deswegen ihre Schlagzahl im Wahlkampf. Kamala Harris wagt sich dafür sogar in die Höhle des Löwen und gibt ausgerechnet Donald Trumps Lieblingssender Fox News ein Interview. Der Ex-Präsident setzt in diesen Tagen auf den umkämpften Swing State Georgia, wo er mehrere Veranstaltungen plant. Jeder öffentliche Auftritt kann über den Ausgang der US-Wahl entscheiden. Denn die Umfragen zeigen weiterhin ein enges Rennen.
Neue Umfrage zur US-Wahl – Harris kann knappen Vorsprung gegen Trump verteidigen
In der jüngsten nationalen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters kann Vizepräsidentin Harris ihre knappe Führung verteidigen. 45 Prozent der Befragten sprachen sich für Harris als erste Präsidentin der Vereinigten Staaten aus. Trump kam in der Umfrage auf 42 Prozent – drei Prozentpunkte weniger als seine Konkurrentin. Der Vorsprung zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten bei der US-Wahl ist somit im Vergleich zur Umfrage in der Vorwoche unverändert. Ausruhen kann sich Harris auf den Ergebnissen der Befragung jedoch nicht.
Kandidat | Umfrage von Ipsos/Reuters |
---|---|
Harris | 45 Prozent |
Trump | 42 Prozent |
Für die Online-Umfrage wurden 938 US-Bürger in einer Spanne von drei Tagen durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt. Die Fehlertoleranz liegt bei +/- 4 Prozentpunkten
Umfrage zur US-Wahl zeigt: Menschen wohl entschlossener zur Stimmabgabe als 2020
Denn einerseits liegt der Vorsprung der Demokratin noch innerhalb der von den Machern angegebenen statistischen Fehlertoleranz der Umfrage und andererseits haben nationale Befragungen zur US-Wahl nur eine geringe Aussagekraft. Durch das Wahlsystem in den USA ist der Kandidat, der die Mehrheit der Stimmen holt, nicht automatisch Wahlsieger. Die Wahl wird in der Regel in den Swing States entschieden – der Kandidat, der einen Großteil der umkämpften Bundesstaaten für sich entscheiden kann, wird in der Regel neuer US-Präsident.
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Umso wichtiger dürfte es für Harris und Trump sein, möglichst viele Wählerinnen und Wähler in den Swing States zum Gang an die Wahlurnen zu motivieren. Die Umfrage von Reuters/Ipsos zeigt auch, dass die potenziellen Wähler bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl eher ihre Stimme abgeben werden, als noch vor vier Jahren – gerade unter den Demokraten. 86 Prozent der als Demokraten registrierten Wähler haben angegeben, sie seien „völlig sicher“ bei der Wahl im November ihre Stimme abzugeben. Bei den Republikanern waren es immerhin 81 Prozent. Ein deutlicher Anstieg zur Wahl 2020, als im Vorfeld gerade einmal 74 Prozent der Demokraten und 79 Prozent der Republikaner ihre Stimmabgabe als „völlig sicher“ bezeichnet hatten.
Debatte zwischen Harris und Trump kocht hoch – geistige Fitness erneut im Fokus
Auch wenn Harris und Trump bislang ohnehin schon mit harten Bandagen debattieren, könnte der Ton bis zur Wahl am 5. November durch das Kopf-an-Kopf-Rennen in den Umfragen noch einmal rauer werden. In den letzten Tagen ließen sich beide Bewerber zu Angriffen auf die mentale Fitness des jeweils anderen hinreißen. Harris hatte am Dienstag (15. Oktober) ein Video von einer Wahlkampfveranstaltung, bei der Trump 30 Minuten lang auf der Bühne zu mehreren Songs tanzte, mit den Worten „Hoffe, es geht ihm gut“ spöttisch kommentiert.
Am Samstag veröffentlichte die Vizepräsidentin darüber hinaus ein medizinisches Gutachten ihres Arztes Joshua Simmons. Dieses bescheinigte Harris eine „ausgezeichnete“ Gesundheit. Harris hatte Trump aufgefordert, es ihr nachzutun und erklärte, Trumps fehlende Bereitschaft, gesundheitliche Details offenzulegen, sei „ein weiteres Beispiel seines Mangels an Transparenz“.
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Der ehemalige Präsident hatte seine Konkurrentin wiederum dazu aufgefordert, ihrerseits einen Test zur geistigen Fitness abzulegen. „Bei all den Problemen, die sie hat, stellt sich wirklich die Frage, ob sie für das Amt des Präsidenten kandidieren sollte oder nicht!“, schrieb Trump auf Truth Social. „Mein Bericht ist perfekt – keine Probleme!“ Mindestens drei Wochen dürfte die verbale Auseinandersetzung zwischen Harris und Trump noch andauern. Dann liegt die Entscheidung über die Zukunft der USA in den Händen der Wählerinnen und Wähler. (fd)