Campingplatz Schliersee: Acht Tinyhäuser sollen „tolles Fleckerl“ bereichern
Der Schlierseer Campingplatz putzt sich immer weiter heraus. Jetzt wollen die Betreiber neben Stellplätzen für Wohnmobile sowie Zeltplätzen eine weitere Unterkunftsform anbieten: Tinyhäuser.
Schliersee – 50 Stellplätze für Kleinbusse, Bullis und Wohnmobile, 20 Zeltplätze am See oder in der Wiese: Schon jetzt ist der Campingplatz Schliersee breit aufgestellt in Sachen Unterkunftsart. Nun wollen die Betreiber auch noch der steigenden Nachfrage nach sogenannten Tinyhäusern als Übernachtungsquartier Rechnung tragen. Im Schlierseer Bauausschuss stieß das Vorhaben auf große Zustimmung. Mit der eindringlichen Bitte ans Landratsamt, es möglichst unbürokratisch zu genehmigen.
Acht Mobilheime sollen im jetzigen Dauercamperbereich des Platzes entstehen, informierte Vize-Bürgermeister Philipp Krogoll (Die Schlierseer) in Vertretung von Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU). Zudem sei der Neubau eines Wirtschaftsgebäudes und eines Geräteraums geplant. Und schon Krogoll lobte die Entwicklung des Campingplatzes, seit ihn die jetzigen Betreiber übernommen haben. „Das ist ein wirklich tolles Fleckerl geworden, ein absoluter Gewinn für Schliersee“, sagte Krogoll. Die optisch schönen Tinyhäuser würden den Platz noch weiter aufwerten. Obwohl ein Antrag auf Vorbescheid für das Vorhaben eingereicht wurde, sei offen, ob es überhaupt eine Genehmigung brauche. Dritter Bürgermeister Pius Kieninger (CSU) verwies dabei auch auf die grundsätzliche Mobilität der Häuschen. „Sie haben Räder und eine Anhängerkupplung.“
Bauausschuss bittet Landratsamt um unbürokratische Vorgehensweise
Auch am Landratsamt ist man sich offenbar noch nicht ganz sicher, berichtete Bauamtsmitarbeiterin Annika Dietmannsberger. Da aber auch das Sanitärgebäude und der Geräteraum Bestandteil des Antrags seien, wäre es eventuell besser, alles im Rahmen eines Bebauungsplans zu regeln. Wolfgang Mundel (CSU) wünschte sich eine einfachere und damit schnellere Lösung. „Ein Bebauungsplan verteuert alles“, sagte er und appellierte an die anderen Ratsmitglieder, dem Landratsamt mit einem deutlich positiven Signal pro Tinyhäuser die Entscheidung für ein unkompliziertes Vorgehen zu erleichtern.
Gerhard Waas (Grüne) ging hier gerne mit. Der Campingplatz sei hervorragend geführt. Die Tinyhäuser würden das touristische Niveau weiter heben und den jetzigen Dauercamperbereich mit seinen doch teils recht veralteten und „wilden“ Bauten und Zäunen deutlich aufhübschen.
Zur Not wird Bebauungsplan aufgestellt
Um das Vorhaben bestmöglich zu unterstützen, fassten die Ausschussmitglieder einen fast allumfassenden, einstimmigen Beschluss. Sollte man ohne Bebauungsplan auskommen, würde man dies begrüßen. Sollte das Landratsamt doch ein solches Verfahren erwarten, werde man auch diesen Weg gehen. Damit in diesem Fall keine weitere Zeit verloren geht, empfahl das Gremium bereits jetzt vorsorglich dem Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplans.
Die Betreiber des Campingplatzes waren auf Anfrage unserer Zeitung nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 30. Juli, steht das Vorhaben aber nach einstimmiger Empfehlung des Bauausschusses erneut auf der Tagesordnung. Beginn ist um 18.30 Uhr im Rathaus.