Ein großer kosmischer Zufall: Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?

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Bei einer Sonnenfinsternis kann man beobachten, wie der Neumond die Sonne verdeckt. Dass das funktioniert, ist einem kosmischen Zufall zu verdanken.

München – Wer bei einer Sonnenfinsternis zum Himmel schaut, kann die Himmelsmechanik in Aktion erleben. Denn bei dem Spektakel kann man gleich zwei Himmelskörper sehen, die miteinander interagieren. Die Sonne verfinstert sich dabei nach und nach immer weiter. Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist sie irgendwann komplett verdeckt, bevor sie wieder Stück für Stück auftaucht. Doch wie entsteht eigentlich eine Sonnenfinsternis? Und welche Himmelskörper sind überhaupt involviert?

Entstehung einer Sonnenfinsternis: Der Neumond schiebt sich vor die Sonne

Bei einer Sonnenfinsternis sieht man die Sonne und den Mond. Genauer: Den Neumond, den man zu dieser Zeit sonst gar nicht zu Gesicht bekommen kann, da er kein Sonnenlicht reflektiert. Der Neumond schiebt sich bei einer Sonnenfinsternis vor die Sonne. Die beleuchtet ihn von hinten, das heißt: Der Schatten des Mondes fällt auf die Erde. Überall dort, wo der Mondschatten die Erde streift, ist die Sonnenfinsternis zu sehen.

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond vor die Sonne. Der Schatten des Mondes fällt auf die Erde und sorgt für die Sonnenfinsternis. (Archivbild)
Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond vor die Sonne. Der Schatten des Mondes fällt auf die Erde und sorgt für die Sonnenfinsternis. (Archivbild) © IMAGO/Zoonar.com/Steven Heap

Halbschatten verursacht eine partielle Sonnenfinsternis, Kernschatten eine totale Sonnenfinsternis

Allerdings gibt es zwei Abstufungen: Befindet man sich in dem Bereich auf der Erde, der vom Halbschatten des Mondes (Penumbra) bedeckt wird, kann man eine partielle Sonnenfinsternis sehen. Die Sonne verschwindet dabei nur teilweise. Hält man sich allerdings dort auf, wo der Kernschatten des Mondes (Umbra) auf die Erde fällt, kann man eine totale Sonnenfinsternis bewundern. Die findet allerdings nur in einem kleinen Gebiet statt – der Kernschatten zieht eine mehrere hundert Kilometer breite Spur über die Erde. Der Halbschatten, der auf die Erde fällt, ist dagegen mehrere tausend Kilometer breit.

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond zwischen Erde und Sonne. Sein Schatten fällt auf die Erde – ein Teil der Sonne erscheint verdeckt.
Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond zwischen Erde und Sonne. Sein Schatten fällt auf die Erde – ein Teil der Sonne erscheint verdeckt. © IMAGO/Zoonar.com/Anastasiia Torianyk

Eine totale Sonnenfinsternis ist ein großer kosmischer Zufall

Dass es auf der Erde totale Sonnenfinsternisse gibt, ist einem großen Zufall geschuldet. Naturgemäß ist die Sonne nämlich viel größer als der Mond – der schafft es aber trotzdem, die komplette Sonnenscheibe zu verdecken. Das ist nur durch einen riesigen Zufall möglich: Die Sonne ist nämlich 400 Mal größer als der Mond – und zufälligerweise auch 400 Mal weiter von der Erde entfernt, als der Mond. Das sorgt dafür, dass die Größenverhältnisse passen und die Sonne bei einer totalen Sonnenfinsternis komplett verdeckt wird. Manchmal – wenn der Mond zu weit von der Erde entfernt ist – passen die Größenverhältnisse allerdings auch nicht. Dann ist eine ringförmige Finsternis zu sehen.

Der Mond ist auch daran „schuld“, dass es nicht jeden Monat eine Sonnenfinsternis zu sehen gibt. (tab)

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