Nagelsmann entschuldigt sich bei Nordiren: "Meinte das gar nicht respektlos"

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich vor dem WM-Qualifikations-Rückspiel in Nordirland  (heute Abend 20.45 Uhr im Liveticker bei FOCUS online) bei den Gastgebern für eine Aussage entschuldigt. "Ich meinte es überhaupt nicht respektlos. Entschuldigung, falls das als respektlos empfunden wurde. So war es nicht gemeint", so der 38-Jährige.

Nagelsmann hatte nach dem 3:1 im Hinspiel im September gesagt, Nordirland habe jede Standardsituation und jeden freien Ball lang gespielt und sei dann mit allen Mann auf die zweiten Bälle gegangen. Nagelsmann wörtlich: „Diese Art von Fußball ist nicht besonders schön anzusehen, aber sie ist effektiv und nicht so einfach zu verteidigen“, so Nagelsmann.

Nagelsmann nennt Spielweise der Nordiren "eklig" und "sehr unangenehm"

Daraufhin wehrte sich Nordirlands Trainer Michael O'Neill gegen die Kritik und TV-Experte und Ex-Nationalspieler Stephen Craigan nannte Nagelsmanns Aussagen "ein wenig respektlos". 

Nagelsmann präzisierte seine Aussage am Sonntag auf einer Pressekonferenz: "Sie spielen gezielte lange Bälle, haben eine Idee dabei. Sie kreieren so viele Chancen, weil sie viel Personal vor das Tor bringen. Sie sind schwer zu schlagen." Nagelsmann nannte die Spielweise der Nordiren "eklig" und "sehr unangenehm".

Die nordirischen Fans machen Belfast zur Heim-Festung
Die nordirischen Fans machen Belfast zur Heim-Festung Getty Images

Nagelsmann warnt: "Das wird noch mal eine andere Hausnummer"

Seine Kritik sei eigentlich ein Lob. Und das Nagelsmann großen Respekt vor dem Auswärtsspiel in Belfast hat, ließ er auch klar wissen: „In Belfast mit den Fans, die sehr emotional sind, das wird noch mal eine andere Hausnummer.“ 

Den Faktor Windsor Park sollte der Bundestrainer auch nicht unterschätzen. Die enge Arena kann, wenn der Wind vom Hafen hereinzieht, ein destruktiver Ort für hohe Fußball-Kunst sein. Sieben Heimspiele ist das Team von Michael O'Neill, der gegen die DFB-Elf zum 100. Mal als Nationalcoach an der Seitenlinie steht, ungeschlagen. Fünf Pflichtspiele in Serie wurden daheim mit 13:0 Toren gewonnen. Auch Dänen (0:2) und Schweizer (1:1) konnten hier nicht gewinnen. 

Nagelsmann vor Nordirland-Spiel: "Wir müssen auch da gewinnen"

Die Spielweise der Nordiren sei schwer zu bespielen, sagte dann auch Nagelsmann: "Das ist dann manchmal schwer zu pressen, weil sie das alles überspielen. Das ist schon eine Mannschaft, die gallig ist", so der Bundestrainer.

Trotzdem sei klar: "Wir müssen auch da gewinnen. So gehen wir auch in das Spiel." Nordirland soll trotz aller dort speziellen Widrigkeiten mit Wind, Wetter und großer Widerstandskraft der ultimative Wendepunkt Richtung WM-Endrunde in Amerika sein. 

Für den Bundestrainer zählen nur noch drei Siege bis zum Quali-Abschluss im November. Am 5. Dezember soll die Deutschland-Kugel in Washington als Gruppenkopf aus der Lostrommel gezogen werden und nicht als ein Platzhalter für einen Playoff-Teilnehmer.