Lebensversicherung „Thunderstorm“? Russland-Soldat will mit ukrainischer Drohne dealen
Immer wieder ergeben sich russische Soldaten ukrainischen Drohnen. In einem Beispiel will sich ein Soldat Wladimir Putins wohl auf ein Tauschgeschäft einlassen.
Donbass - Kreml-Herrscher Wladimir Putin hat noch immer nicht genug. Vom Töten und Sterben in der Ukraine, die der Moskau-Autokrat im Februar 2022 heimtückisch und völkerrechtswidrig durch seine Armee aus Russland überfallen ließ.
Hohe Verluste im Ukraine-Krieg: Russland-Soldat ergibt sich einer Drohne
Genug davon, sich im Ukraine-Krieg für den Imperialismus Putins zu opfern, haben dagegen offensichtlich viele russische Soldaten, die an den Fronten zwischen Woltschansk, Donbass und Saporischschja stehen. Wie ununterbrochen die Verluste unter ihren Truppen steigen, dokumentiert eine neue Rekrutierungskampagne der Moskauer Armee in Russland.
Etliche russische Soldaten ergeben sich indes mittlerweile in ihren verdreckten Schützengräben und Stellungen ukrainischen Kamikaze-Drohnen. Das überliefern Videos von Militärbloggern bei X. Ein jüngstes Video soll nun sogar zeigen, wie ein russischer Soldat den Ukrainern am Drohnen-Piloten-Monitor einen für Putin heiklen Deal anbietet, damit sie ihn am Leben lassen.

Störsender-Koffer gegen Drohnen? Putin-Soldat soll ihn Ukrainern angeboten haben
Wie der wohl amerikanische Nutzer mit der Abkürzung „DanielR“ bei X zu den Video-Ausschnitten schrieb, offerierte der russische Soldat angeblich einen mutmaßlichen Drohnen-Störsender mit dem Beinamen „Thunderstorm“ (Deutsch: Gewitter). Der User, der eigenen Angaben zufolge ein Physik-Experte ist, erklärt zu seinem Posting bei X und zum „Thunderstorm“: „Die Steuerung ist sehr einfach. Es gibt zwei Netzschalter zum Aktivieren der Sender. Es gibt auch einen Schalter und eine Anzeige zur Überprüfung der Batteriespannung.“
„DanielR“ veröffentlichte in dem Sozialen Netzwerk zudem Fotos, die das in eine Art Werkzeugkoffer integrierte Gerät aus der Nähe zeigen sollen. Der Störsender-Koffer enthält demnach drei Antennen für die Funkwellen, die den Betrieb der Drohnen stören sollen. Ferner sind wohl je ein An- und Ausknopf integriert sowie ein Knopf, um die Batterieleistung zu überprüfen. Andere Fotos in seinem Posting zeigen offensichtlich, wie der Deckel des Geräts angehoben wurde. Unter dem Deckel befinden sich demnach angeblich in China hergestellte Jammer-Module für die Störsender sowie eine große Batterie. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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Drohnen-Krieg in der Ukraine: Mutmaßlicher Russen-Jammer sieht aus wie Werkzeugkoffer
Die Fotos sehen zumindest authentisch aus. Der X-User schreibt weiter zu den Fotos: „Im Inneren des Gehäuses befinden sich 3 Störsender-Module. Die Module werden in China hergestellt und kosten jeweils etwa 100 US-Dollar. Jedes Modul ist über ein Koaxialkabel mit einer Antenne verbunden. Diese Module erzeugen typischerweise viel Wärme. Es gibt einen Lüfter, aber keine Lüftungsschlitze im Gehäuse. Außerdem gibt es keinen Lüfterschutz.“
Und weiter: „Jedes Modul durchläuft einen bestimmten Frequenzbereich und erfordert eine angepasste Antenne. Es gibt 3 Richtantennen, die 100 Watt übertragen. Die 2,4-GHz- und 1,5-GHz-Antennen müssen auf die Drohne gerichtet sein, um die Steuerungs- und GPS-Signale zu stören.“ Auch die technischen Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Normalerweise werden die Jammer, also die Störsender, im Ukraine-Krieg händisch von Soldaten am Boden bedient und sehen aus wie breite Gewehre aus Science-Fiction-Filmen.
Störsender (Jammer)
Ein Störsender macht den einwandfreien Empfang eines Funksignals (Mobilfunk, GPS oder Radar) schwierig oder unmöglich. Der Störsender sendet dabei genau wie der zu störende Sender elektromagnetische Wellen aus und überlagert die ursprünglichen Wellen ganz oder teilweise. Er kann auf der gleichen oder einer benachbarten Frequenez des gestörten Empfängers arbeiten.
Störsender im Ukraine-Krieg: Jammer stören das GPS-Signal einer Drohne
Vereinfacht zur Funktion erklärt: In der Theorie sollen Jammer erreichen, dass ferngesteuerte Drohnen durch die Übernahme der Kontrolle von Video- und Navigationssignalen abgewehrt werden. Jammer stören das GPS-Signal einer Drohne, indem sie elektromagnetische Wellen einer bestimmten Frequenz aussenden, sodass die gegnerischen Drohnen nicht wie beabsichtigt manövriert und gesteuert werden können. Was aus dem Soldaten wurde, ist übrigens nicht überliefert. (pm)