Das Mitmachprojekt im Kinderhaus Ampergrund Allershausen läuft hervorragend. Zum Spatenstich standen die Gäste mittendrin in einer Baustelle – die Eltern errichten schon fleißig ein Spieleparadies für ihre Kinder.
Allershausen – Der katholische Kindergarten St. Josef in Allershausen und die daran angrenzende Kinderkrippe Fridoline sollen einen Gartenbereich mit für Kindern paradiesischen Ausmaßen bekommen. Dafür haben die Betreuungseinrichtungen ein Projekt gestartet, dass es so in Allershausen noch nie gab: Der Gemeinderat bewilligte 150 000 Euro und schenkte den Einrichtungen unter dem Dach der katholischen Kirche Vertrauen. Der Rest der umfangreichen Maßnahme wird finanziert über Spenden und Eigenleistungen auf der Mitmachbaustelle. Bürgermeister Martin Vaas und mehrere Gemeinderäte waren beeindruckt, wie das Projekt angelaufen ist.
Helfer packen unter Anleitung an
Der Spatenstich ist norma㈠lerweise eine erste symbolische Aktion an einem kleinen Erdhügel, und die dazugehörige Baustelle muss man sich vorstellen. Judith Gerstner, Leiterin der Verwaltung des Kinderhauses, und Bürgermeister Martin Vaas standen bei dem Spatenstich an einem Erdhaufen – und schon mittendrin im Großprojekt. Judith Gerstner berichtete, dass man schon reichlich Spenden gesammelt hat – zwischen zehn und 1000 Euro. Dazu kommen noch Sachspenden von lokalen Geschäften, die etwa Getränke und Brotzeit für die Helfer spenden. Mittlerweile gibt es auch schon einen Speiseplan für die Helfer.
Für das Projekt wurde bewusst die Gartenbaufirma Gemeinsam-Gestalten ausgewählt, weil diese spezialisiert ist auf Mitmachprojekte, bei denen jeden Tag um die zehn ehrenamtliche Helfer unter Anleitung anpacken. Und das ist in Allershausen ab dem ersten Tag derart der Fall, dass Projektleiter Marian Wiesner nicht schlecht staunte. Das Modell mit den Eigenleistungen funktioniert fast überall, aber fast nirgendwo so perfekt wie in der Ampertalgemeinde, wo die Gemeinschaft schon im vergangenen Jahr nach dem Hochwasser (Müll-)Berge versetzte.
Neues Konzept bewährt sich
Gearbeitet wird auf der Baustelle des Kinderhauses neben der Kirche dienstags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, Helfer sind jeden Tag gerne gesehen. Einen wirklichen Aufruf musste Judith Wiesner aber nicht starten. Sie wies lediglich auf den Brückentag am Freitag, 2. Mai, hin, an dem die Voranmeldungen noch mau seien. Und auch Robert Schmid-Ruiu, Geschäftsführer von Gemeinsam-Gestalten, hat fast keine Wünsche offen. „Sehr gut wäre ein Schlosser“, sagt er, „aber hier kann jeder helfen.“
Einer der ersten Helfer ist Andreas Jüttner, der eine Tochter im Kindergarten und einen Sohn in der Krippe hat. Zudem ist seine Frau im Elternbeirat aktiv. „Ich hatte keine Ahnung, was mich hier erwartet. Aber es ist alles zu schaffen“, sagt Jüttner, der mit drei anderen Freiwilligen ein Loch in den künftigen Rutschenhügel der Kinderkrippe bohrte. Er kam ohne fachliche Vorkenntnisse und kann bestätigen, dass die Arbeiten nach einer kurzen Einweisung kein Problem darstellen.
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Bis zum 9. Mai muss die Gartenbaustelle abgeschlossen sein. „Das hier ist für uns ein komplett neues Konzept“, sagte Bürgermeister Martin Vaas. Der Gemeinderat habe das Projekt einstimmig beschlossen, und der Rathauschef kann seinem Gremium nun berichten, dass bei den beachtlichen Eigenleistungen die im Haushalt eingestellten 150 000 Euro der Gemeinde ausreichen.