Republikaner kann über Trump nur den Kopf schütteln: „Muss high sein“
Donald Trump tischt wieder eine Lüge auf. Ein Republikaner macht sich über ihn lustig: Trump nutze wohl die Marihuana-Gesetze in Florida aus.
Washington, D.C. – Mit der Wahrheit steht Donald Trump gerne mal auf Kriegsfuß. Man könnte auch sagen: Er ist als Märchenerzähler und Lügenbold bekannt. Dafür reicht schon ein Blick auf die Daten: Laut der Washington Post hat er allein während seiner Amtszeit als US-Präsident insgesamt 30.573 falsche oder irreführende Aussagen gemacht, das sind etwa 21 pro Tag.
Das ist heute nicht anders als früher. Ein ums andere Mal behauptet Trump Dinge, die nicht stimmen. Jüngstes Beispiel dafür war seine verwirrende Pressekonferenz am 8. August in seiner Villa in Mar-a-Lago. Dort verkündete er, bei einer seiner Kundgebungen seien mehr Menschen anwesend gewesen als bei der berühmten Rede „I Have a Dream“ des Bürgerrechtlers Martin Luther King 1963 am Lincoln Memorial in Washington, D.C.
Donald Trump erzählt bei Pressekonferenz wieder Märchen
„Niemand hat vor größeren Menschenmengen gesprochen als ich“, sagte Trump live im Fernsehen. „Schauen Sie sich Martin Luther King an, als er seine Rede hielt, seine großartige Rede; und dann schauen Sie sich unsere an: gleiches Gelände, alles gleich, gleiche Anzahl von Menschen. Wenn überhaupt, dann waren bei uns noch mehr Leute.“ Trump bezog sich dabei auf seine Rede am 6. Januar 2021, die den Unruhen im Kapitol vorausging.
Die Fakten sagen jedoch etwas anderes. King hielt seine bekannteste Rede am 28. August 1963 vor etwa 250.000 Menschen. Wie sah es bei Trump aus? Der Sonderausschuss des Repräsentantenhauses, der den Vorfall am 6. Januar untersuchte, hat die genauen Zahlen ermittelt. Demnach waren damals etwa 53.000 Menschen vor Ort.
Zusätzlich behauptete Trump, dass eine überwältigende Mehrheit der Menschen in den USA seine MAGA-Agenda unterstützen würde: „Die Basis umfasst wohl 75 Prozent des Landes.“ Und warum? Weil die Republikaner eine Partei „des gesunden Menschenverstands“ seien. „Und ich bin ein Mensch des gesunden Menschenverstands.“ Die aktuellen Umfragen zwischen Trump und Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 sagen jedoch etwas anderes.
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Republikaner Steele schüttelt nur den Kopf über Donald Trump
Auch ein Mitglied seiner eigenen Partei hat daran so seine Zweifel. In der MSNBC-Sendung „The Weekend“ machte sich Michael Steele deshalb über Trump lustig. Trump würde wohl „die Marihuana-Gesetze Floridas ausnutzen“, sagte der frühere Vorsitzender des Republican National Committee, der Partei-Organisation der Republikaner. Jedenfalls müsse Trump „total high“ sein, „wenn er sich mit Martin Luther King vergleicht“, sagte Steele, der bei der Wahl 2020 Joe Biden unterstützt hat. In Florida ist der medizinische Gebrauch von Cannabis erlaubt, und im November wird über den Freizeitkonsum abgestimmt.
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Aber Steele war nicht nur zum Lachen zumute. Was ihn an Trumps Pressekonferenz wirklich störte, war die Art und Weise, „wie die Presse das alles durchgehen lässt und nicht wirklich dagegen ankämpft“. Die Medien sollten nachhaken und Trump fragen, auf welcher Grundlage er glaubt, dass diese Kundgebungen vergleichbar seien. „Es frustriert mich einfach, dass dieser Typ mit so viel verrücktem Unsinn durchkommt.“ (cs)