Mehr Gehalt und Sonderzahlung: Wie viel Geld Beschäftige im öffentlichen Dienst jetzt bekommen

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Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder wurde eine Einigung erzielt. Vorgesehen sind unter anderem Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro.

Frankfurt – Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder können sich pünktlich zu Weihnachten auf mehr Gehalt freuen. Nach tagelangen Gesprächen gab es eine Einigung im Tarifstreit. Insgesamt drei Millionen Beschäftigte sollen profitieren. Zudem sollen sie in mehreren Teilbeträgen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3000 Euro bekommen.

Mehr Gehalt im öffentlichen Dienst – die Zahlen

Am Samstag (9. Dezember) verständigten sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Arbeitgeber-Tarifvereinigung deutsche Länder (TdL) sowie der Beamtenbund dbb in der dritten Tarifrunde in Potsdam auf eine stufenweise Anhebung der Entgelte zum November 2024 und Februar 2025. Diese erfolgt pünktlich zum Monatsersten. Ausgenommen von der Einigung ist Hessen, das seinen Tarifvertrag selbst aushandelt.

Protestierende ziehen bei einer Aktion im laufenden Tarifstreit im öffentlichen Dienst durch die Innenstadt. Etwa 2000 Beschäftigte aus Mecklenburg-Vorpommern haben bei einem Demonstrationszug und der anschließenden Kundgebung vor der Staatskanzlei für eine bessere Bezahlung demonstriert.
Protestierende ziehen bei einer Aktion im laufenden Tarifstreit im öffentlichen Dienst durch die Innenstadt. Etwa 2000 Beschäftigte aus Mecklenburg-Vorpommern haben bei einem Demonstrationszug und der anschließenden Kundgebung vor der Staatskanzlei für eine bessere Bezahlung demonstriert. © dpa/Jens Büttner

Noch in diesem Monat erhalten die Tarifbeschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1800 Euro. Von Januar bis einschließlich Oktober 2024 gibt es weitere monatliche Zahlungen in Höhe von je 120 Euro – summiert ein Gesamtbetrag von 3000 Euro. Die Einkommen steigen ab dem 1. November um einen Sockelbetrag von 200 Euro, welcher im Februar 2025 um weitere 5,5 Prozent erhöht wird.

Hier nochmal in der Übersicht:

  • Im Dezember 2023: 1800 Euro Inflationsausgleichsprämie
  • Bis Oktober 2024: monatliche Zahlungen von 120 Euro (insgesamt 1200 Euro)
  • Ab November 2024: Erhöhung des Gehalts um 200 Euro
  • Ab Februar 2025: prozentuale Erhöhung des Gehalts um 5,5 Prozent

Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst: Wer gehört zu den 3 Millionen Beschäftigten?

Mehr Gehalt bekommen etwa Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken, Beschäftigte aus Strafvollzug und Justizwesen, Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen sowie Verwaltungsangestellte im öffentlichen Dienst. Wird der Abschluss wie üblich auf die Beamtinnen und Beamten übertragen, erhalten nicht nur etwa 1,1 Millionen, sondern rund 3,5 Millionen Beschäftigte mehr Geld. Baden-Württemberg hat bereits angekündigt, das Tarifergebnis auch für Beamtinnen und Beamte übernehmen zu wollen.

Beispielrechnung der oben aufgezeigten Beispiele:

Beruf heutiges Gehalt* bis Oktober 2024 ab November 2024 ab Februar 2025
Fachärztin/Facharzt 7418 Euro einmalig 3000 Euro 7618 Euro 8037 Euro
Staatsanwältin/-anwalt 4983 Euro einmalig 3000 Euro 5183 Euro 5468 Euro
Professorin/Professor 6865 Euro einmalig 3000 Euro 7065 Euro 7454 Euro
Verwaltungsangestellte 3650 Euro einmalig 3000 Euro 3850 Euro 4062 Euro

*Es handelt sich hierbei um die durchschnittlichen Bruttogehälter deutschlandweit. Die Zahlen wurden abgerundet. Das tatsächliche Gehalt kann je nach Berufserfahrung, Bundesland und Sondervereinbarungen abweichen. Quellen: Gehalt.de by StepStone, Stepstone, myScience, Einstieg

Verdi-Chef Frank Werneke begrüßt das Ergebnis und erklärt, dass die Beschäftigten der Länder damit an die Tarifentwicklung bei Bund und Kommunen anknüpfen. „Gleichzeitig konnten eine Reihe weiterer wichtiger Regelungen vereinbart werden, darunter ein erster wichtiger Schritt hin zu einem zukünftigen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte.“

Verdi wird im nächsten Schritt die Mitglieder zum Tarifergebnis befragen. Abschließend entscheidet die Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst. Der bisher geltende Tarifvertrag lief Ende September aus. (cln/dpa)

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