Ukraine startet Drohnenangriff auf Russland in der Nacht: Ziel ist vor allem ein Militärflugplatz
Die Ukraine nimmt einen Militärflugplatz in einer russischen Grenzregion unter Beschuss. Behörden vor Ort sprechen jedoch nur von Zerstörungen in Städten.
Krasnodar – Im Ukraine-Krieg muss das überfallene Land auch weit von der Front entfernt Luftangriffe über sich ergehen lassen. Viele Attacken werden zwar abgefangen, doch in unschöner Regelmäßigkeit ist von Einschlägen zu hören, von zerstörter Infrastruktur.
In der Nacht auf Freitag (15. November) konterte Kiew nun mit einem Luftschlag auf die Region Krasnodar. Das russische Verteidigungsministerium sprach auf Telegram von einem „Terroranschlag mit flugzeugähnlichen unbemannten Flugobjekten gegen Ziele auf dem Territorium der Russische Föderation“.
Ukraine startet Drohnenangriff auf Russland: Häuser und Auto von Trümmern beschädigt
51 dieser Flugobjekte seien abgefangen worden: 36 über der Region Krasnodar, drei über der Krim, zwei über der Region Belgorod und zehn über dem Asowschen Meer. Von Schäden oder Verletzten ist in diesem Beitrag keine Rede.
Das unabhängige russische Medium Astra verbreitete über seinen Telegram-Kanal zwei Videos. Eines zeigt mehrere Flugobjekte, die jemand offenbar von seinem Garten aus im Dunkeln beobachtet. Demnach hätten Einwohner der Stadt Krymsk von zahlreichen Explosionen berichtet. Es werde angenommen, dass der Militärflugplatz Krymsk das Ziel des Angriffs gewesen sei.
Der Gouverneur von Krasnodar, Benjamin Kondratjew, schrieb auf der Social-Media-Plattform, in Krymsk seien Drohnentrümmer auf vier Gebäude gestürzt, das Dach eines Hauses und ein Auto seien beschädigt worden. In Poltawskaja hätten Trümmer einer Drohne ein Hausdach beschädigt, bei einem anderen Gebäude seien Fenster zerstört worden. Es habe keine Verletzten gegeben.
Im zweiten Video ist im Dunkeln ein auf einer Straße stehendes Einsatzfahrzeug mit Blaulicht zu sehen. Dann wird die Kamera in Richtung eines Gebäudes geschwenkt – offenbar, um Schäden zu dokumentieren. Die Aufnahmen sollen aus Poltawskaja stammen.
Ukraine attackiert Russland aus der Luft: Video hält Moment einer Explosion fest
Oleksandr Kowalenko, Leiter der Zentralen Nachrichtenabteilung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, bestätigte in einem Telegram-Post, dass ein Militärflugplatz in der Region Krasnodar angegriffen wurde. Auch er verbreitet ein Video, in dem Flugobjekte am Himmel gefilmt werden. Kurzzeitig erhellt sich das Dunkel, offenbar infolge einer Explosion – ob es sich um einen Einschlag am Boden oder den erfolgreichen Abschuss eines Flugobjekts handelt, ist nicht zu erkennen.
Meine news
Wie die Kyiv Post berichtet, sind auf dem 220 bis 250 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt befindlichen Militärflugplatz von Krymsk drei verschiedene Einheiten zu Hause. Das dazu zählende Dritte Jagdfliegerregiment verfügt über die Su-27SM3- und die Su-30M2-Jets.

Ukraine-Krieg vor dem Ende? Wegen Trump-Rückkehr könnte entscheidende Phase bevorstehen
Die Ukraine versucht seit Monaten, neben der eigenen Landesverteidigung auch Angriffe auf Ziele in Russland zu fliegen, oftmals auf Militäreinrichtungen. Auch Ölraffinerien wurden bereits häufiger in Mitleidenschaft gezogen. Diese Attacken sind in der Regel massiv und beschäftigen die russische Luftabwehr.
Hinzu kommt die Besetzung eines Teils der Region Kursk. Erst vor wenigen Tagen hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj die wichtigsten Verbündeten aus dem Westen einmal mehr darum gebeten, mit den gelieferten Waffen auch Ziele tiefer im Reich von Kreml-Chef Wladimir Putin angreifen zu dürfen.
Der Ukraine-Krieg könnte angesichts der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus auf seine entscheidende Phase zusteuern. Der künftige US-Präsident hatte im Wahlkampf versprochen, die Kämpfe binnen eines Tages beenden zu wollen. Jüngst telefonierte zudem Bundeskanzler Olaf Scholz erstmals seit langer Zeit wieder mit Putin – doch bei diesem Gespräch scheint sich nur bewahrheitet zu haben, wie sehr die Fronten zwischen Russland und Deutschland verhärtet sind. (mg)