Ärger um Trumps Militärparade: US-Bevölkerung hält Spektakel für Geldverschwendung
Die geplante Parade des US-Militärs zu Army-Jubiläum und Trump-Geburtstag soll das Land Dutzende Millionen kosten. Dem Militär könnte das Geld für Trainings fehlen.
Washington, DC – In der Argumentation von Donald Trump sind die bis zu 45 Millionen US-Dollar, die die Militärparade zu „Flag Day“, Army-Jubiläum und dem 79. Geburtstag des US-Präsidenten kosten könnte, gut angelegtes Geld. Doch Umfragen zeigen: Selbst etliche Menschen, die Trump gewählt haben, dürften das für den Samstagabend (Ortszeit) des 14. Juni geplante Spektakel in der US-Hauptstadt für Geldverschwendung halten.
Das berichtet der US-Sender NBC News auf Basis einer selbst durchgeführten Umfrage. Darin gaben mit 64 Prozent gut zwei Drittel der rund 20.000 Teilnehmenden aus den USA an, Trumps Parade für Geldverschwendung und unnötig zu halten. Dabei war der Anteil der kritischen Stimmen erwartungsgemäß vor allem im Lager der demokratisch und liberal Wählenden mit je 88 und 72 Prozent besonders hoch. Tatsächlich äußerten sich jedoch auch 35 Prozent derer, die sich als Unterstützer der Republikaner eingeordnet hatten, kritisch gegenüber der Parade.

Zustimmung für Militärparade in den USA: Vor allem MAGA-Bewegung unterstützt Trump
Ein genauerer Blick in die Zahlen zeigt jedoch auch hier, dass die hohen Zustimmungwerte bei der republikanischen Wählerschaft vorrangig der Trump-treuen MAGA-Bewegung („Make America Great Again“) zu verdanken sind. Wie NBC berichtet, lägen die Zustimmungswerte für die hohen Staatsausgaben für die Parade in dieser Gruppe mit 75 Prozent besonders hoch, während traditionell republikanische Wählende nur mit knappen 56 Prozent Mehrheit die hohen Kosten gutheißen.
Dass die geplante Parade generell auch bei den US-Republikanern nicht nur Fans hat, macht auch ein aktueller Bericht der US-Zeitung Politico deutlich. Darin zitiert das Medium den republikanischen Senator Roger Wicker aus dem US-Bundesstaat Mississippi. Der Verteidigungsexperte hatte vergangene Woche in einem Interview offen zugegeben, dass er „von der Parade abgeraten hätte“. Zuvor hatte der zuständige Minister Dan Driscoll in einer Anhörung von einem Budget im Bereich von 25 bis 40 Millionen US-Dollar gesprochen.
Militärparade in Washington: Trump verteidigt hohe Kosten
Trump selbst hatte – in einem Interview auf die hohen Kosten angesprochen – bereits Anfang Mai betont, die Kosten hinter der Parade seien „Peanuts“ im Vergleich zum Effekt, den das Militärspektakel erzielen solle. „Wir haben die großartigsten Raketen der Welt. Wir haben die großartigsten U-Boote der Welt. Wir haben die großartigsten Panzer der Welt. Wir haben die großartigsten Waffen der Welt. Und wir werden das feiern“, sagte Trump damals einer NBC-Reporterin. Damals berichtete der Sender über geschätzte Kosten von bis zu 45 Millionen US-Dollar, die unter Umständen später im Ausbildungsbudget der Streitkräfte fehlen könnten.
Doch nicht nur aufgrund finanzieller Bedenken bereiten sich Kritikerinnen und Kritiker im gesamten Land auf Protestaktionen vor. Gerade im Hinblick auf Trumps beispiellose Entsendung der Nationalgarde in den US-Bundesstaat Kalifornien haben etliche Gruppierungen Protestaktionen gegen die geplante Parade angekündigt – in allen Bundesstaaten des Landes. (saka)