Der Wildsteiger Antonio Conciatori feiert den 90. Geburtstag von Elvis Presley auf seine Art.
Wildsteig – Seine Musik ist Kult, seine Lieder kennt eigentlich jeder. Er ist ein ganz Großer unter den Solo-Interpreten und gilt zweifeltsohne gilt er als einer der wichtigsten Vertreter der Rock- und Popkultur: Elvis Aaaron Presley. Heute hätte der King of Rock‘n‘Roll seinen 90. Geburtstag gefeiert.
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Aber dieser Geburtstag war dem großen Vertreter der Rockabilly-Bewegung nicht vergönnt: 1977 ist Elvis Presley in Memphis verstorben, seine Grabstätte wurde zur Pilgerstätte für seine Fans. Einer von ihnen ist Antonio Conciatori aus Wildsteig, und Fan ist milde ausgedrückt, Antonio ist durch und durch vom Elvis-Virus infiziert.
Als erstes faszinierte ihn die Kleidung
Mit Haut und Haaren, wie unschwer zu erkennen ist. Elvis ist wie eine Droge für den gebürtigen Italiener. Vor 69 Jahren in Rom geboren, faszinierte ihn als erstes, wie sich Elvis gekleidet hat. „Das ist es, das fetzt“, so die Gedanken von Antonio. Normalklamotten? Fehlanzeige. Die engen Hosen der 50er- und 60er-Jahre sind es, in die sich Antonio buchstäblich zwängt.
Die Figur dazu hat er ja. Kein Gramm Fett am Körper, drahtig, durchtrainiert. Da sitzt auch das bordeauxrote Sakko mit Goldstickereien wie angegossen. Natürlich nur mit einem Knopf versehen, alles andere wäre für Antonio Stilbruch.
Das Hemd in den USA bestellt
Und die Schuhe: waffenscheinpflichtig. Leder vom Feinsten, nach vorne messerspitz zulaufend, kleiner Absatz. Das i-Tüpfelchen ist der Gürtel, besser gesagt die Gürtelschnalle. Roter Emaillekörper, in großen silbernen Lettern leuchtet der Elvis-Schriftzug darauf. Ein Geschenk seiner Schwiegereltern, in Las Vegas erworben. „Viva Las Vegas“, kann man da nur anstimmen.
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Das Hemd mit den weißen Rüschen ist original aus den USA bestellt. Lange hat der Elvis-Fan danach gesucht. In einem Bildband hat er den King of Rock‘n‘Roll mit so einem Stück gesehen. Das musste es sein, kein anderes. Das wird zu ganz besonderen Anlässen getragen. Und so ein Anlass ist der 90. Geburtstag ganz sicher. Die Brille ist ein Geschenk seines Schwiegervaters, das passende i-Tüpfelchen.
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Über 200 Schallplatten darf Antonio sein Eigen nennen. Natürlich alle vom King. Und in Venyl gepresst. Egal ob Singles oder LPs. Von den CDs gar nicht zu sprechen. Die liefen gestern im Hause von Antonio und Ehefrau Daniela rauf und runter. Doch nur zuhören und in Erinnerungen schwelgen? Fehlanzeige.
Er kann auch den legendären Hüftschwung
Das Wohnzimmer wurde zum Tanzsaal: Den Kopf zur Seite gelegt, einen Arm in die Höhe gestreckt, Gewichtsverlagerung auf die Fußspitzen, und dann kommt er, der legendäre Hüftschwung, der damals tausende Mädels in Ohnmacht fielen ließ. „It´s now or never“, tönt es aus dem Lautsprecher. Danach der „Jailhouse Rock“. Von wegen Zimmerlautstärke. Eine Unterhaltung ist unmöglich, muss aber auch nicht sein. Es ist ein Augenschmaus, Antonio in seinem Element zu beobachten.
In den kurzen Tanzpausen kommen Erklärungen. Über damals, als ihm sein Onkel Pasquale in Rom die erste Elvis-Platte geschenkt hat. „Das war eine Stimme, die Gänsehaut erzeugt“, oder „das zu hören ist ein Gefühl, als ob Dir Sophia Loren in jungen Jahren über den Rücken streichelt“, schwärmt Conciatori.
Diese Welle musste es sein
Nach der Platte kommt die Frisur: Im Friseursalon hing ein Foto von James Dean. So wollte Antonio auch aussehen. Rockabilly-Welle eben.
Neben den Schallplatten sind Bildbände die große Leidenschaft des Wildsteiger Elvis-Fans. In London, München und Rom erstanden, jetzt im Regal in Wildsteig aufgereiht. Er kennt jede Seite, weiß zu jedem Foto eine Geschichte. Es sprudelt geradezu aus ihm heraus.
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Aber als Fotos von Elvis Grabstätte zu sehen sind, wird Antonio ruhiger. Dabei verrät er sein großes Ziel, seinen großen Wunsch: „Irgendwann werde ich die große Reise über den Teich antreten, um in Graceland das Grab von Elvis zu besuchen“, verrät Antonio Conciatori. „Dann will ich dort auch mein Lieblingslied von ihm hören: ,Always on my mind‘.“