Wanderer sollen Rücksicht nehmen: Neue Schilder am Hirschberg zum Schutz des Birkhuhns geplant

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Ausflugsidyll – aber auch Rückzugsort der Birkhühner: Darauf sollen neue Schilder am Hirschberg hinweisen. © Archiv tp

Nach einem Projekt der Hochschule der Medien zeigen sich DAV und Gebietsbetreuung aufgeschlossen für das Ergebnis der Studenten: Am Hirschberg sollen neue Schilder auf das Birkhuhn hinweisen.

Kreuth – Am Hirschberg oberhalb von Kreuth könnten schon vor der kommenden Wintersaison neue Schilder mit QR-Codes, einer Wanderkarte und frische Flyer auf den schützenswerten Lebensraum des Birkhuhns hinweisen. Das jedenfalls ist die Empfehlung, die am Ende eines Projekts der Hochschule der Medien (HdM) Stuttgart steht, deren Studenten sich in den vergangenen Monaten mit Möglichkeiten der Besucherlenkung beschäftigt haben.

Wie berichtet, tauschten sich die Studenten in Kooperation mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Bodensee-Stiftung mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) und der Gebietsbetreuung Mangfallgebirge aus, um den Nutzungskonflikt zwischen Wintersport und Naturschutz zu beleuchten. Stand zu Beginn noch die Frage einer Gipfelsperrung im Zentrum der Diskussion, konkretisierte sich im Februar das Beschilderungskonzept als sinnvollster Ansatzpunkt heraus, um die Besucher zu sensibilisieren und freiwillige Rücksichtnahme zu erreichen.

Studenten haben Wanderer vor Ort befragt

Die Ergebnisse präsentierte die Gruppe jetzt in einem Online-Webinar, nachdem sie Mitte Juni vor Ort Besucher befragt hatte. „Wir haben uns Gedanken über ein Schutzkonzept und ein Beschilderungskonzept gemacht“, erklärte Studentin Sarah Schäfer zu Beginn. Die Ideen seien als Impulse zu verstehen. „Die Umsetzung liegt in den Händen der Verantwortlichen vor Ort.“

Konkret befragt hatten die Studenten der Fachrichtungen Crossmedia-Redaktion und Public Relations Wanderer zu drei Entwürfen: ein Informationsschild im Comic-Stil, bei dem ein Birkhuhn in einer Sprechblase um Ruhe bittet, ein Warnschild – informativ, freundlich, mit wenig Text – und ein freundlich verspieltes Design, bei dem Birkhühner vor einem Fotohintergrund des Hirschbergs zu sehen sind. Alle drei hätten Gefallen gefunden, berichtete David Haag (HdM).

Infoschild mit QR-Code und Flyer entwickelt

Abgeleitet haben die Studenten daraus ihr Vorgehen, das Infoschild mit dem Comic-Stil zu verbinden und für Hintergrundinformationen QR-Codes auf den Plakaten zu integrieren, wie Studentin Sabrina Del Nunzio zusammenfasste. Platziert werden sollten die Schilder an Skiliften, an Einstiegen der Wanderwege, an der Gründhütte, an der Rauheckalm sowie an Rastplätzen und am Vorgipfel. Außerdem sollten Flyer am Beginn der Wege, an Liften und etwa in Jugendherbergen angeboten werden.

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Simon Eisele (DAV) zeigte sich von den Vorschlägen angetan. „Die Beschilderung können wir umsetzen“, kündigte er an und gab nur zu bedenken, dass die Schilder in den bestehenden Fundus hineinpassen sollten. „Das Enddesign probieren wir aber auf jeden Fall aus.“ Auch Gebietsbetreuerin Johanna Völkel lobte das unvoreingenommene Vorgehen, bei dem schöne Ideen entstanden seien. „Jetzt liegt es an uns vor Ort, das umzusetzen.“ Dafür, waren sich beide einig, finde man eine Lösung. nap

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