Bluttat in Südtiroler Urlauber-Idyll – Gemeinde erlebt Stunden der Angst

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In Südtirol ereignete sich ein grausames Verbrechen. Ein Mann tötete zwei Menschen, dann verschanzte er sich. Der Einsatz zog sich über Stunden.

Bozen – In Südtirol hat sich in der Nacht auf Sonntag (18. August) ein tragischer Vorfall ereignet. Dabei tötete ein Mann eine Nachbarin und seinen pflegebedürftigen Vater. Der mutmaßliche Täter zog sich danach mit einer Schusswaffe in eine Wohnung in Innichen zurück, wie die italienische Presseagentur Ansa berichtete.

Dramatische Stunden im Urlaubsidyll Südtirol

In der beliebten italienischen Urlaubsregion Hochpustertal wurde am Morgen ein Großalarm ausgelöst. Die Bewohner wurden vom Zivilschutz aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Diese Warnung wurde später zurückgenommen. „Der Polizeieinsatz wurde beendet und es besteht keine Gefahr mehr für die Bevölkerung von Innichen“, wurde verlautbart. Der Bereich um den Bahnhof der Gemeinde war abgeriegelt. Weder Züge noch Busse hielten dort.

Ein Mann hat in Südtirol eine Nachbarin sowie seinen Vater erschossen und sich dann in einem Haus verschanzt. Spezialkräfte stürmten am Vormittag eine Wohnung in der Gemeinde Innichen. © Landesfeuerwehrverband Südtirol/dpa/Imago

Am Vormittag drangen Spezialeinheiten dann in die Wohnung ein. Laut Ansa richtete der Mann die Waffe gegen sich selbst und feuerte, während die Sicherheitskräfte eingriffen. Seinen Verletzungen erlag er später im Krankenhaus.

Südtiroler Feuerwehr zeigt Einschusslöcher

Berichten zufolge eskalierte der Streit schon gegen 23 Uhr. Auch auf die wegen des Gasgeruchs alarmierten Feuerwehrleute wurde geschossen. Es gibt Einschusslöcher in einem Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Innichen, wie auf einem Bild bei Facebook zu sehen ist. Glücklicherweise sei bei dem Vorfall niemand der Einsatzkräfte verletzt worden. Von einem „wahrlich nicht alltäglichen Einsatz“, berichtete der Landesfeuerwehrverband Südtirol. Nachdem die Lage gesichert war, habe man „weiter mit technischen Hilfeleistungen wie Türöffnungen im betroffenen Gebäude unterstützt“.

Immer wieder schoss der Mann vom Fenster aus auf die Einsatzkräfte, wie die Behörden mitteilten. Versuche, ihn zur Vernunft zu bringen, schlugen fehl, berichtete suedtirolnews.it unter Berufung auf die örtliche Polizei. Gegen 10.30 Uhr erfolgte dem Bericht nach dann der Zugriff durch die Spezialeinheit GIS, die aus der Hafenstadt Livorno mit dem Helikopter eingeflogen wurde. Der Mann feuerte auf die Einsatzkräfte, ehe er sich selbst schwer am Hals verletzte.

Bluttat in Südtirol: Nachbarin und Vater tot aufgefunden

Nach ersten Untersuchungen der Behörden wurde die Frau vermutlich in der Nacht zum Sonntag ermordet. Laut Berichten der Südtiroler Medien war sie eine Nachbarin des mutmaßlichen Täters. Ihr Körper wurde im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses entdeckt. Feuerwehr und Polizei wurden daraufhin alarmiert.

Bei der Durchsuchung der Wohnung entdeckten die Einsatzkräfte den toten Vater. Nach Informationen von Südtiroler Medien war er ein pensionierter Jäger. Die mutmaßliche Tatwaffe soll ihm gehört haben.

Immer wieder sorgen Kriminalfälle für Aufsehen in der Region. Nach einem brutalen Angriff auf eine Frau in Südtirol führte Anfang des Jahres die Spur nach Bayern. Im Juli beklagten Bozens Wirte sogar offen ein Sicherheitsproblem in der Stadt. Allerdings ist die italienische Region ein Touristenmagnet. Berge, Flüsse und Seen locken viele Tausende jedes Jahr an. In einem Ausflugssee wurden zu Beginn des Sommers 2024 immer wieder auch Wasserschlangen gesichtet. Ein besonderes Erlebnis für alle Badenden. (dpa, mke)

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