Auf der „Weilheim“ von Wilhelmshaven war Schleifen, Spachteln und Lackieren angesagt

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Die Teilnehmer der PönEx-Crew aus Weilheim: (v.l.) Hans Stibich, Markus Abenthum sen., Alex Seubert, Xaver Kastl, Dennys Stibich, Theo Schägger, Reinhold Rückert und Ludwig Steigenberger. © Marinekameradschaft Weilheim

„Weilheim“ ist der Name eines Bootes im Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven. Das schwimmende Exponat liegt Männern aus dem oberbayerischen Weilheim so am Herzen, dass sie auf ihm jetzt einen Arbeitseinsatz absolvierten.

Das Minenjagdboot „Weilheim“ von 1959 ist schon seit den 1990er Jahren außer Dienst. Doch aus den Augen verloren haben die Weilheimer ihr altes Patenboot nicht. Jetzt war eine achtköpfige Gruppe aus Bayern beim Arbeitseinsatz auf der „Weilheim“, damit diese für die jährlich mehr als 110 000 Besucher im Marinemuseum Wilhelmshaven zugänglich bleibt.

„Wir können unseren Dank kaum in Worte fassen für diese wunderbare und vor allem ehrenamtliche Arbeit. Danke, dass ihr helft, mit uns diesen Teil der Deutschen Marinegeschichte zu bewahren.“ Das veröffentlichte das Deutsche Marinemuseum nach dem Arbeitseinsatz namens PönEx, an dem sich die acht Männer aus Weilheim beteiligt hatten, auf seinem Instagram-Account (PönEx ist eine Abkürzung für „Pönen“/plattdeutsch für Malen und „exercise“/englisch für militärische Übung) .

An dem Holzboot von 1959 nagt der „Zahn der Zeit“

Nach den Jahren 2016, 2018 und 2022 war die Marinekameradschaft heuer wieder bei einer PönEx auf dem alten Patenboot der Stadt Weilheim. An fünf Tagen wurde am Heck gearbeitet, die komplette Reling geschliffen und geölt, es wurden Holzteile ausgetauscht und erneuert, geschliffen, gespachtelt, nochmal geschliffen und lackiert, wie der 1. Vorsitzende der Marinekameradschaft, Hans Stibich, mitteilt. Am Ende der Arbeiten habe das „Reinschiff“ gestanden, das gründliche Saubermachen des ehemaligen Militärbootes.

An der „Weilheim“ nagt laut Stibich der „Zahn der Zeit“. „Als ältestes Boot der Museumsflotte braucht das Holzboot besonders viel Zuneigung und Pflege“, so der Vorsitzende der Marinekameradschaft. „Ohne diese regelmäßigen Pflege-und Erhaltungsmaßnahmen wäre die ,Weilheim‘ längst nicht mehr für den Besuchsverkehr zugänglich.“ Das Museum müsse jährlich sehr viel Geld aufbringen, um seine Boote und Schiffe in Schuss zu halten.

Das Boot war 37 Jahre im Dienst

Die „Weilheim“ war 1959 als Minensuchboot der Lindau-Klasse in Dienst gestellt worden. Von 1976 bis 1978 wurde sie zum Minenjagdboot umgerüstet und dabei mit neuer Minenräumtechnik ausgestattet. Insgesamt brachte sie es auf 37 Dienstjahre. In der langen Zeit beim vierten Minensuchgeschwader erlebte sie 19 Kommandanten und fuhr 431 000 Kilometer; etwa 1700 Soldaten gehörten im Laufe der Jahre zu ihrer Crew.

Theo Schägger bei Schleifarbeiten auf der „Weilheim“.
Theo Schägger bei Schleifarbeiten auf der „Weilheim“. © Marinekameradschaft Weilheim

„Als ein außergewöhnlicher Glücksfall für die ,Weilheim‘ und ihre Patenstadt erwies sich die Neueröffnung des Deutschen Marinemuseums Wilhelmshaven im Jahr 1998“, so Stibich. „Das Boot war das erste schwimmende Exponat des Museums, welches von den Besuchern außen und innen besichtigt werden konnte.“ Dazu, dass diese Möglichkeit weiterhin besteht, hat die Gruppe aus Bayern mit ihrem jetzigen Arbeitseinsatz beigetragen.

Die Stadt Weilheim hat auch aktuell ein Patenboot bei der Marine. Diese 1998 in Dienst gestellte „Weilheim“ ist ebenfalls ein Minenjagdboot.

Online-Infos über das Deutsche Marinemuseum Wilhelmshaven unter https://www.marinemuseum.de/.

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