„Megamarsch“ führt 2025 nicht mehr durch Kochel: Bürgermeister hatte sich über Exkremente beschwert

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Beim „Megamarsch“ 2024 wanderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 100 Kilometer von München nach Mittenwald, die Gemeinde Kochel passierten sie nachts. © Symbolfoto: Robert Neumann/PantherMedia

Wenn heuer vom 18. auf den 19. Mai wieder der 100 Kilometer lange „Megamarsch“ in München gestartet wird, verläuft die Großveranstaltung nicht mehr durch die Gemeinde Kochel. 2024 hatten einige Teilnehmer Exkremente hinterlassen, außerdem gab es Ärger wegen Markierungen.

Kochel am See - Wie berichtet, hatte Bürgermeister Jens Müller 2024 kritisiert, dass während der nächtlichen Etappe durch Kochel Richtung Walchensee im Gemeindegebiet Exkremente gefunden worden waren – und zwar nicht zum ersten Mal. Müller beklagte damals, dass es „seit Jahren“ die gleichen Probleme gebe. Auch sei es immer recht laut, wenn die Teilnehmer nachts durchs Dorf gingen. Zudem seien die vom Veranstalter aufgesprühten Markierungspfeile nicht wie angekündigt wieder entfernt worden. Müllers Protest sorgte damals für Wirbel.

Bürgermeister: Gemeinde will nachhaltigen Tourismus

Wie der Kochler Bürgermeister nun unserer Zeitung berichtet, sind seine Beanstandungen beim verantwortlichen Kreisverwaltungsreferat (KVR) in München gehört worden. Da der Marsch durch mehrere Landkreise geht, ist das KVR federführend für die Genehmigung zuständig. Er könne auch nicht verstehen, so Müller, dass „ein kommerzielles Unternehmen eine Genehmigung erhält, mit Hunderten von Teilnehmern nachts durch das empfindliche Moos zu gehen“. Dies widerspreche allen Zielen der Besucherlenkung, die man in der Vergangenheit mühevoll ausgearbeitet habe. Müller forderte deshalb das KVR auf, die Veranstaltung nicht mehr durch Kochler Gemeindegebiet zu genehmigen. „Das Projekt steht unserer Strategie eines smarten und nachhaltigen Tourismus‘ diametral entgegen“, so Müller.

Route 2024 führt nach Garmisch-Partenkirchen

Dem kommt das KVR nun nach. „Von der neuen Route ist Kochel nicht mehr betroffen“, bestätigte KVR-Sprecherin Beate Winterer am Freitag dem Tölzer Kurier. Ob das auch den gesamten Landkreis betreffe, konnte Winterer nicht sagen: „Die restliche Route ist noch in Abstimmung mit den Behörden vor Ort.“ Der genaue Verlauf werde in den kommenden Wochen feststehen und dann veröffentlicht. Der „Megamarsch“ von München wird heuer nicht nach Mittenwald, sondern nach Garmisch-Partenkirchen führen, sagte Moritz Grienberger vom Presseteam der veranstaltenden Firma Hundert24 aus Mönchengladbach. Auch er sagte, dass der gesamte Streckenverlauf noch nicht ganz feststehe, jedenfalls sei Kochel nicht mehr dabei. Dass man dort Exkremente gefunden habe, „lag leider am Verhalten Einzelner, die sich nicht benehmen konnten“, bedauerte Grienberger.

Veranstalter: Heuer mehr mobile Toiletten

Der Zielort Garmisch-Partenkirchen sei eine „gute Alternative“. Die Veranstaltung „Megamarsch“ wird in verschiedenen großen Städten angeboten, unter anderem auch von Freiburg, Berlin, Frankfurt, Erfurt und Dresden ausgehend. Durchschnittlich seien es zwei- bis zweieinhalbtausend Teilnehmer, so Grienberger. In München sei die Nachfrage besonders groß, hier seien es rund drei- bis viertausend Teilnehmer. Entlang der Route stehen alle 20 Kilometer Verpflegungsstationen und mobile Toiletten. „Teilweise hatten wir die WCs in den vergangenen Jahren auch näher platziert, etwa alle zehn Kilometer“, so Grienberger. Aufgrund der Beschwerden wolle man bei dem Marsch heuer mehr mobile Toilettenhäuschen aufstellen.

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